Pressemitteilungen der Universität Osnabrück https://www.uni-osnabrueck.de/kommunikation/kommunikation-und-marketing-angebot-und-aufgaben/pressestelle/pressemeldungen/ 2024-05-11T14:31:00+02:00 news-9813.atom Historikerinnen und Historiker bieten Gesprächsreihe zur rechtsextremen Bedrohung an 2024-05-10T11:58:37+02:00 2024-05-10T11:26:44+02:00 Die Aushandlung gesellschaftlicher Konflikte verläuft zunehmend polarisiert. Dies zeigt sich besonders, wenn über Identität und Zugehörigkeit in unserer superdiversen Migrationsgesellschaft diskutiert wird.Hierbei spielt die Deutung von Vergangenheit als Geschichte eine wichtige Rolle. Hier setzt eine neue Gesprächsreihe an der Universität Osnabrück an. Zum Auftakt spricht am Dienstag, 14. Mai, spricht Prof. Dr. Christoph Dartmann (Universität Hamburg) über den Ge- und Missbrauch des Mittelalters in rechtsradikalen Medien. Die Vortragsveranstaltungen finden um 18 Uhr bis 19.30 Uhr in der Seminarstraße 15 (Universitätsgebäude 15, Raum 130) statt, die Podiumsdiskussion am 25. Juni beginnt bereits um 16 Uhr bis 17.30 Uhr.

Historische Bildung gilt als grundlegende Voraussetzung für die Wertebildung und die Sicherung von Demokratiebewusstsein. Gleichzeitig dienen alternative Erzählungen über Vergangenheit zur Produktion antidemokratischer Narrative und rechtsextremer Verschwörungsmythen, die wissenschaftliche Erkenntnisse und Befunde ebenso ignorieren wie kritische Selbstreflexion und eine Rückbindung an den Grundkonsens eines freiheitlichen, liberalen und demokratischen Gemeinwesens. 

„Das ‚Wir‘ unserer Gesellschaft lässt sich mit Hilfe von ‚Geschichte‘ jedenfalls sehr unterschiedlich konfigurieren“, so der Migrationshistoriker Prof. Dr. Christoph Rass. „Dabei betreffen diese Konflikte nicht nur die Deutung von Geschichte”, so Dr. Lale Yildirim, Professorin für die Didaktik der Geschichte, „in ihnen spiegelt sich auch der Kampf um demokratische Prinzipien und wissenschaftliche Integrität sowie die Abwehr rechtsextremer und antidemokratischer Narrative.“

Aus diesem Anlass haben Rass, Yildirim und ihr Kollege Prof. Dr. Christoph Mauntel vom Historischen Seminar der Universität Osnabrück die Vortragsreihe organisiert, die den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit über diese Fragen durch einen kritisch reflektierten Austausch stärken will. „Es geht nicht zuletzt darum aufzuzeigen, wie tief antidemokratische und auch wissenschaftsfeindliche Ansätze im rechtsextremen Denken verwurzelt sind – und wie gefährlich sie für eine plurale Gesellschaft sind“, so der Mittelalterhistoriker Mauntel.

Im Sommersemester 2024 findet die Reihe zunächst in loser Folge immer dienstags statt. Am 21. Mai thematisiert ein Team der Osnabrücker Professur für Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung Sprache und Propaganda der „Sozialistischen Reichspartei“, die in Westdeutschland von 1949 bis 1952 existierte und als erste rechtsextreme Parteigründung nach 1945 gilt. Duygu Gürsel (Amadeu Antonio Stiftung) und Eren Okçu (Bildungsinitiative Ferhat Unvar, Hanau) stellen am 4. Juni ein Modellprojekt vor, das die Erinnerungskultur aus der Sicht von Betroffenen rassistischer und antisemitischer Anschläge beleuchtet.  Am 18. Juni trägt Prof. Dr. Karim Fereidooni (Ruhr-Universität Bochum) zu Antisemitismus und Rassismus in der Migrationsgesellschaft vor. Den Abschluss bildet am 25. Juni eine Podiumsdiskussion aller Professorinnen und Professoren des Historischen Seminars über „Geschichte, Gesellschaft und die rechtsextreme Bedrohung.“

„Unser Format soll keine klassische Ringvorlesung werden”, erläutert Lale Yildirim, „Vielmehr geht es um kurze Inputs und lange Diskussionen mit unseren Gästen und dem Publikum.”

Weitere Informationen für die Redaktionen: 
Prof. Dr. Lale Yildirim, Universität Osnabrück
Historisches Seminar
lale.yildirim@uos.de

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news-9808.atom Bundesweit erster Sonderforschungsbereich zu Migration startet  2024-05-10T10:30:19+02:00 2024-05-10T09:50:52+02:00 Was ist Migration? Diese Frage untersucht der neue Sonderforschungsbereich (SFB) „Produktion von Migration“ an der Universität Osnabrück, denn die Antwort auf diese Frage ist alles andere als simpel: Warum zum Beispiel wird die Schwedin, die in Deutschland lebt, nicht als Migrantin bezeichnet, in Deutschland geborenen Kinder und Enkel türkischer Einwanderer aber schon? Was ist der Unterschied zwischen Migration und Mobilität? Wie und warum verändern sich Bezeichnungen für Eingewanderte und ihre Nachkommen? In den kommenden Jahren widmet sich der SFB solchen Fragen. Konkret untersucht werden die gesellschaftlichen Aushandlungsprozesse, die das herstellen, was unter „Migration“ und „Migrantinnen“ und „Migranten“ verstanden wird. Welche Akteure sind an diesen Prozessen der Produktion von Migration beteiligt? Wie wird Migration mit Bedeutung aufgeladen? Wie und warum wandelt sich die gesellschaftliche Wahrnehmung von Migration? Seit April untersuchen 15 Forschungsprojekte diese grundlegenden Fragen in konkreten Konstellationen: 50 Forscherinnen und Forscher aus Geographie, Geschichte, Psychologie, Sprach-, Rechts- und Sozialwissenschaften analysieren etwa, wie sich das Visum als Mobilitätsfilter historisch entwickelt hat, wie die Darstellung von Schülerinnen und Schülern „mit Migrationshintergrund“ entstand und wirksam wird oder wie und mit welchen Folgen Kommunen und Wissenschaft städtische Migrationsräume beobachten und bearbeiten. Weitere Projekte widmen sich dem Arbeitsmarkt, der Religion oder dem Gesundheitswesen. Geforscht wird u.a. in Deutschland, Frankreich, Serbien, Moldau, Senegal, Indien und Nepal. 

Der Osnabrücker SFB ist der bundesweit erste Sonderforschungsbereich, der sich dem weltweit wie auch für Deutschland hoch relevanten Zusammenhang von Migration und gesellschaftlichem Wandel widmet. Er setzt neue Impulse für die Migrationsforschung und entwickelt ihre theoretischen Grundlagen weiter. Angedockt ist der SFB an das renommierte Forschungszentrum Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS).

Prof. Dr. Andreas Pott, Sozialgeograph und Sprecher des SFB, erläutert: „Die gesellschaftliche Debatte um Migration wird aktuell wieder sehr hitzig geführt. Anders als bei Quantenphysik meinen alle, bei Migration mitreden zu können. In einem solchen Umfeld zu forschen, ist eine große Herausforderung. Wir beobachten diese Debatten und ihren Wandel. Dabei berücksichtigen wir, dass wir als Wissenschaftler selbst daran beteiligt sind, die gesellschaftliche Bedeutung von Migration zu produzieren. Unsere Wissensproduktion ist Teil der gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um Migration.“ 

„Ganz bewusst haben wir von Anfang an ein Transferprojekt integriert“, erklärt Helen Schwenken, Direktorin des IMIS. „Damit sollen unsere Erkenntnisse auch über die Wissenschaft hinaus Verbreitung finden.“ Das Transferprojekt „Reflexive Migrationsforschung im Museum. Potenziale und Perspektiven virtueller Realitäten“ erprobt, wie zivilgesellschaftliche Akteure an der Produktion von Wissen und neuen Erzählungen über die Migrationsgesellschaft mitwirken können. Im Dialog von Gesellschaft, Wissenschaft und Museumspraxis arbeitet es mit dem Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland (DOMiD) zusammen, das zurzeit das ‚Haus der Einwanderungsgesellschaft‘ als zentrales deutsches Migrationsmuseum aufbaut.

Sonderforschungsbereiche sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegte Forschungsverbünde, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Dadurch wird es möglich, langfristig angelegte Grundlagenforschung zu betreiben und innovative Perspektiven zu entwickeln. Damit dienen sie der institutionellen Schwerpunkt- und Strukturbildung. Im Sonderforschungsbereich „Produktion von Migration“ forschen 17 Teilprojektleiterinnen und -leiter aus Osnabrück sowie aus Berlin/Potsdam, Dortmund, Flensburg, Frankfurt am Main und Münster zusammen mit ihren jeweiligen Projektteams. Dafür wurden 28 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Zur Umsetzung des ambitionierten Forschungsvorhabens erhält die Universität Osnabrück als Sprecherhochschule von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die erste Förderphase bis Ende 2027 8,3 Millionen Euro.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Andreas Pott, Sprecher des SFB
Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS)
Universität Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4384
andreas.pott@uos.de
www.producingmigration.org

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news-9804.atom Freiheit im Wandel: Neues generationenübergreifendes Dialogprojekt "SHIFT" startet in Osnabrück 2024-05-10T10:32:34+02:00 2024-05-08T14:47:35+02:00 Im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2024 - Freiheit, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgerufen wurde, startet das Projekt "Freiheit im Wandel: Intergenerationeller Dialog über planetare Grenzen und Verantwortung (SHIFT)". Im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2024 - Freiheit, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgerufen wurde, startet das Projekt "Freiheit im Wandel: Intergenerationeller Dialog über planetare Grenzen und Verantwortung (SHIFT)". Dieses innovative Vorhaben fördert den Austausch zwischen Seniorinnen, Senioren sowie Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 7 bis 10 und regt zur gemeinsamen Reflexion über planetare Grenzen und gesellschaftliche Verantwortung an. In Osnabrück kooperiert bei der Umsetzung die Universität Osnabrück mit der Lega S Jugendhilfe.

Das Projekt lädt die Teilnehmenden ein, ihre Erfahrungen mit Freiheit im Kontext globaler Umweltveränderungen fotografisch festzuhalten und gemeinsam zu diskutieren. Durch diese kreative Herangehensweise wird ein tieferes Verständnis für die Schnittstellen von Umwelt, Freiheit und Verantwortung gefördert.

Ein besonderes Ereignis im Rahmen von SHIFT ist der Projekttag am Umweltbildungsstandort "Nackte Mühle" in Osnabrück, am 10. und 20. Juni, an dem die Teilnehmenden gemeinsam mit der Natur in Berührung kommen und durch spezielle Lernstationen ihr Verständnis für die Beziehung zwischen Mensch und Natur vertiefen können. Die Teilnahme am Projekt SHIFT ist kostenfrei und für Verpflegung ist gesorgt. Weitere Informationen zum Projekt und die Anmeldung bis zum 5. Juni unter britta.hoellermann@uos.de oder Tel.: (0541) 969-6429.

 „Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme und aufschlussreiche Dialoge, die Brücken zwischen den Generationen bauen und zur nachhaltigen Gestaltung unserer Gesellschaft beitragen“, so Prof. Dr. Britta Höllermann von der Universität Osnabrück, die das Projekt leitet. Weitere Termine sind für Mitte August geplant. 

„Wir schaffen einen Raum, in dem die Stimmen aller Generationen gehört werden“, erklärt die Wissenschaftlerin weiter. „Es ist entscheidend, dass wir die Erfahrungen und das Wissen aller Altersgruppen nutzen, um ein tieferes Verständnis für nachhaltiges Handeln und die daraus resultierenden Freiheiten zu entwickeln“. Der Dialog zielt darauf ab, nicht nur zu informieren, sondern auch zu transformieren.

Die Universität Osnabrück und die Lega S Jugendhilfe kooperieren intensiv, um interdisziplinäre und erlebnisorientierte Bildungsformate zu fördern. Beide Institutionen betonen so ihr Engagement für Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit 

Das Thema des Wissenschaftsjahres 2024 ist Freiheit. Denn sie ist von grundlegendem Wert und heute in nicht vorstellbarer Weise bedroht. Zwei bevorstehende Jahrestage unterstreichen ihre Bedeutung für Deutschland: 75 Jahre Grundgesetz und 35 Jahre Mauerfall. Das Wissenschaftsjahr 2024 beschäftigt sich daher mit verschiedenen Dimensionen von Freiheit. Was genau ist Freiheit? Hängen Freiheit und Demokratie zusammen? Wo fängt Freiheit an? Mit vielfältigen Angeboten zum Mitmachen bietet das Wissenschaftsjahr einen Rahmen, um generationenübergreifend über Freiheit, ihren Wert und ihre Bedeutung zu diskutieren – miteinander und mit der Wissenschaft. Über Freiheit von heute, morgen und weltweit.

Das Wissenschaftsjahr ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). 

Weitere Informationen für die Redaktionen: 
Prof. Dr. Britta Höllermann, Universität Osnabrück
britta.hoellermann@uos.de

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news-9800.atom Entstehungsgeschichte der Blütenpflanzen: Biologen publizieren in internationalem Wissenschaftsmagazin „Nature“ 2024-05-10T14:15:00+02:00 2024-05-08T08:46:16+02:00 Ein internationales Pflanzenforscherteam unter Beteiligung von weltweit 138 Institutionen hat unter Mitwirkung von apl. Prof. Dr. Klaus Mummenhoff von der Universität Osnabrück und Dr. Kasper Hendriks, der seinerzeit ebenfalls an der Universität Osnabrück forschte, eine neue Entstehungsgeschichte der Blütenpflanzen im führenden internationalen Wissenschaftsjournal „Nature“ veröffentlicht. Klaus Mummenhoff befindet sich mittlerweile offiziell im Ruhestand und Kaspar Hendriks forscht aktuell am Naturalis Biodiversity Center in Leiden (Niederlande). Beide Forscher sind ehemalige Mitglieder der Osnabrücker AG Botanik des Fachbereichs Biologie/Chemie.

„Angiospermen (Blütenpflanzen) sind Eckpfeiler der terrestrischen Ökosysteme und der menschlichen Lebensgrundlage“, erklärt Mummenhoff. Blütenpflanzen repräsentieren etwa 90 Prozent des gesamten bekannten Pflanzenlebens an Land und sie sind praktisch überall auf der Erde zu finden ­– von den feuchtwarmen Tropen bis zu den Felsen der antarktischen Halbinsel. Und doch ist unsere Vorstellung, wie diese Pflanzen schon bald nach ihrer Entstehung die Erde dominierten, lückenhaft. Für ein solides Verständnis der Evolution der Angiospermen ist ein robuster Stammbaum erforderlich, um ihren Aufstieg zur ökologischen Dominanz zu verstehen.

Zur Erstellung eines solchen Stammbaums wurden die Gensequenzen von 353 Kerngenen von 9500 Pflanzenarten – lebende und Jahrhunderte alte Herbarbelege - verwendet. Die gigantische Datenmenge von 353 Gen-Sequenzen wurde auf Großrechnern ausgewertet und resultierende Stammbäume mit Daten aus 200 Pflanzenfossilien kalibriert. Wie ein Periodensystem für blühende Pflanzen zeigt dieser Stammbaum, wie Pflanzen miteinander verwandt sind. Aus der phylogenetischen Analyse geht auch hervor, dass die Angiospermen (Blütenpflanzen) sich explosionsartig in ihrer frühen Entwicklungsphase (Mesozoikum) diversifiziert haben. „Der Stammbaum ermöglicht einen Blick in die Vergangenheit zum Ursprung der Blütenpflanzen, erleichtert die Klassifikation der Pflanzen und die Entdeckung neuer medizinischer Wirkstoffe und bildet darüber hinaus eine solide Grundlage für den Schutz vor dem Verlust der biologischen Vielfalt und den Konsequenzen des Klimawandels“, so Mummenhoff weiter.

Dr. Kasper Hendriks und apl. Prof. Dr.  Klaus Mummenhoff haben die DNA-Sequenzdaten der Ordnung der Brassicales (Brassicaceae, Kohlgewächse und 18 verwandte Pflanzenfamilien) zu diesem internationalen Projekt beigetragen. 

Erst kürzlich haben beide Forscher gemeinsam mit Dr. Frederic Lens (Naturalis Biodiversity Center, Leiden) und anderen Kollegen die erste robuste Brassicaceen Phylogenie auf der Basis einer Multi-Genanalyse im renommierten Wissenschaftsjournal „Current Biology“ vorgelegt. Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Dutch Research Council (NWO) geförderten Projektes wollen die Forscher klären, wie und warum in der Familie der Brassicaceen in den verschiedenen Entwicklungslinien immer wieder verholzte Pflanzenkörper parallel entstanden sind. 

In Anerkennung der Beiträge von apl. Prof. Dr. Klaus Mummenhoff auf diesem Forschungsgebiet wurden kürzlich zwei Arten der Brassicaceen (Lepidium mummenhoffianum, Noccaea mummenhoffiana) sowie eine Pflanzengattung (Mummenhoffia) nach ihm benannt.

Zu den Publikationen:

Zuntini et al., 2024. Phylogenomics and the rise of the angiosperms. Nature, Published online 24 April 2024 https://doi.org/10.1038/s41586-024-07324-0

Hendriks et al., 2023. Global Brassicaceae phylogeny based on filtering of 1,000-gene dataset. Current Biology 33: 1–17 doi.org/10.1016/j.cub.2023.08.026

Weitere Informationen für die Redaktionen: 
apl. Prof. Dr.  Klaus Mummenhoff, Universität Osnabrück
Fachbereich Biologie/Chemie
klaus.mummenhoff@uos.de

 

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news-9798.atom Gastronomiebetriebe in Niedersachsen: 40 Prozent durch Krisen existenzbedroht, 36 Prozent gestärkt 2024-05-08T09:50:11+02:00 2024-05-08T08:38:12+02:00 Seit 2020 waren und sind Gastronomiebetriebe in besonderem Maße von den Auswirkungen verschiedener Krisen betroffen. Covid-19-Pandemie, Arbeitskräftemangel, Energiekrise und Inflation setzten Unternehmen auf mehrfache Weise unter Druck und machten diverse Anpassungen notwendig. Eine aktuelle Studie von Wirtschaftsgeographen der Universitäten Osnabrück und Heidelberg zeigt: Zwar sind diese multiplen Krisen für einen großen Teil der Betriebe existenzbedrohend, aber viele Betriebe gehen auch gestärkt aus den schwierigen Zeiten hervor. 

„Etwa 40 Prozent der Gastronomiebetriebe in Niedersachsen sehen ihre Existenz bedroht. Allerdings geben auch rund 36 Prozent der Betriebe an, dass sie gestärkt aus den Krisen hervorgehen“ erklärt Philip Völlers vom Institut für Geographie der Universität Osnabrück. „Viele Betreibe haben die Schließungszeiten in der Pandemie für Renovierungen genutzt, Lieferdienste eingerichtet und ihr Marketing verbessert. Teilweise überwiegen die positiven Auswirkungen dieser Bewältigungsmaßnahmen die negativen Folgen der Pandemie für die Unternehmen“ erläutert er weiter. Auch Energiekrise und Arbeitskräftemangel haben zu Anpassungen geführt, die sich oft dauerhaft positiv auswirken. „In der Energiekrise wurden häufig Maßnahmen zur Energieeffizienz umgesetzt, auf den Personalmangel wurde mit Digitalisierung, optimierten Abläufen und Öffnungszeiten reagiert“ ergänzt Dr. Philip Verfürth. An manchen Standorten hat auch der Wegfall von Konkurrenz die verbleibenden Betriebe gestärkt. 

Vor 2020 waren die größten Herausforderungen für die niedersächsische Gastronomie die Zunahme der behördlichen Auflagen (57,4 Prozent), der Personalmangel (46,8 Prozent) und die steigenden Kosten (28,0 Prozent). Im Jahr 2023 bleiben steigende Kosten (87,5 Prozent) insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden Inflationsentwicklung, Personalmangel (75,0 Prozent) und behördliche Auflagen (56,4 Prozent) die Hauptprobleme für die Gastronomiebetriebe.

Das Team, bestehend aus Prof. Dr. Martin Franz, Dr. Philip Verfürth und Philip Völlers vom Institut für Geographie der Universität Osnabrück sowie Dr. Thomas Neise von der Universität Heidelberg, hat insgesamt 679 Gastronomiebetriebe mithilfe eines Fragebogens untersucht. Gefördert wird die Studie zur „Krisenbewältigung und strategischen Anpassung von Gastronomiebetrieben“ im Rahmen des Pro*Niedersachsen-Programms des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK). Aufbauend auf den Ergebnissen der Befragung werden aktuell qualitative Interviews mit Gastronomen und Gastronominnen sowie Expertinnen und Experten geführt, um tiefere Einblicke in deren Umgang mit Krisensituationen zu gewinnen. „Unser Ziel ist es, aus den Ergebnissen Handlungsempfehlungen nicht nur für die Gastronomiebetriebe, sondern auch für Einrichtungen und Organisationen zu entwickeln, die Gastronomiebetriebe unterstützen – also zum Beispiel Wirtschaftsförderungen, Industrie- und Handelskammern oder den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband“ erklärt Dr. Thomas Neise die Hintergründe. 

Weitere Informationen für die Redaktionen: 
Prof. Dr. Martin Franz, Universität Osnabrück
Institut für Geographie
Telefon: +49 541 969 4277
martin.franz@uos.de

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news-9796.atom Erwachsen geworden 2024-05-07T10:19:47+02:00 2024-05-07T10:16:19+02:00 Ministerpräsident Stephan Weil besuchte die Uni Osnabrück im Jubiläumsjahr und informierte sich über Forschungsschwerpunkte: Er nutzte er am vergangenen Freitag, 3. Mai, die Gelegenheit, die Universität zu besuchen, ihr herzlich zu gratulieren und sich über verschiedene Forschungsschwerpunkte zu informieren. Bei dem Treffen im Studierendenzentrum der Universität betonte Universitätspräsidentin Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl zur Begrüßung, in welch starkem Maße fächerübergreifendes Arbeiten, Forschen und Lehren die Universität heute kenn- und letztendlich auch auszeichnen würde: „Wir erleben hier eine Aufbruchstimmung – und spürbar den Wunsch, miteinander zu arbeiten, um nicht nur fachlich, sondern auch menschlich zusammenzukommen“, so die Präsidentin.

Im weiteren Verlauf des Besuchs informierte sich der Ministerpräsident über die Forschungsschwerpunkte Künstliche Intelligenz und die Migrationsforschung – einem Bereich, in dem die Universität im vergangenen Jahr den einzigen gesellschaftswissenschaftlichen Sonderforschungsbereich (SFB) Niedersachsens einwerben konnte.

An den Sprecher des SFBs, Prof. Dr. Andreas Pott, richtete der Politiker spontan die Frage, was er als Experte zum Thema Migration dem Kanzler raten würde. Die Antwort: Migration müsse als Normalität anerkannt und zugleich als ein zentrales Zukunftsthema zur Chefsache gemacht werden.

Beim Bereich Künstliche Intelligenz ließ sich der Ministerpräsident insbesondere über die Verknüpfung mit mittelständischen Unternehmen informieren. Bemerkenswert sei für ihn unter anderem die erfolgreiche enge Vernetzung der Universität mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das einen eigenen Standort in Osnabrück unterhält.

Insgesamt zeigte sich Weil beeindruckt von der Forschungsstärke der Universität: „50 ist eine interessante Zahl – die Uni Osnabrück ist für Hochschulverhältnisse spätestens jetzt im Erwachsenenstatus.“  Alles, was er hier sehe, zeige, dass hier Interdisziplinarität nicht nur als Worthülse im Munde geführt, sondern tatsächlich gelebt werde und zum großen Erfolg dieser Einrichtung betrage. „Dazu kann man nur gratulieren.“

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Oliver Schmidt, Universität Osnabrück
Stabsstelle für Kommunikation und Marketing
oliver.schmidt@uos.de

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news-9793.atom Mehrere Projekte durch Programm „Wissenschaftsräume“ gefördert 2024-05-02T10:01:02+02:00 2024-05-02T08:55:18+02:00 Mehrere Projekte der Universität Osnabrück haben am Freitag, 26. April, den Zuschlag für das Förderprogramm „Wissenschaftsräume“ des Landes Niedersachsen und der VolkswagenStiftung erhalten. Die Universität Osnabrück konnte mit einem eigenen Antrag überzeugen und ist Kooperationspartnerin in vier weiteren Verbundprojekten. „Wissenschaftsräume“ ist eine Förderlinie, die die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, aber auch mit außeruniversitären Einrichtungen stärken soll. Dazu stellt das Programm „zukunft.niedersachsen“ des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) und der VolkswagenStiftung insgesamt 45,5 Millionen Euro zur Verfügung. Großer Erfolg für die Osnabrücker Migrationsforschung: Der Wissenschaftsraum „Zukünfte der Migration (FuturMig)“ unter Leitung der Universität Osnabrück wird in den kommenden fünf Jahren mit knapp 3 Millionen Euro gefördert. Beteiligt sind die Universität Göttingen, die Universität Hildesheim, das Leibniz-Institut für Bildungsmedien/Georg-Eckert-Institut und das Museum Friedland. Nachdem bereits Ende letzten Jahres der Sonderforschungsbereich „Produktion von Migration“ am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) eingerichtet werden konnte, festigt der jetzige Erfolg die Universität Osnabrück als Standort für Spitzenforschung im Bereich Migration.

„Wie sahen und sehen migrationsbezogene Zukunftsszenarien aus? Welche gesellschaftlichen Fortschritte und welche Ängste werden mit Migration assoziiert? Welche Vorstellungen gibt es, die Migrationsgesellschaft solidarisch und nachhaltig zu gestalten? Das sind Fragen, mit denen sich die beteiligten Kooperationspartner auseinandersetzen werden“, erklärt die Direktorin des IMIS Prof. Dr. Helen Schwenken. „Der Fokus unserer Forschung wird auf der Produktion von ‚Migrationszukünften‘ in Bildungskontexten liegen – von vorschulischen Einrichtungen, Schulen und Hochschulen bis zu zivilgesellschaftlichen Initiativen, Museen und Gedenkstätten. Mit der thematischen Fokussierung auf ‚Migrationszukünfte‘ wird an den Partnerinstituten ein neuer Schwerpunkt etabliert, der eigene Forschung umfasst und weitere Forschungsvorhaben neu bündeln und in den Verbund einbringen kann.“

Weitere Kooperationsprojekte:

Der Wissenschaftsraum „Sozial- und Bildungsinfrastruktur: Sozialpädagogisches Prozessieren von Kindheiten (SOBIS)“ unter Beteiligung der Uni Osnabrück analysiert, wie die Sozial- und Bildungsinfrastruktur gegenwärtig Kindheiten und den Alltag von Kindern mitgestaltet und welche pädagogischen Herausforderungen sich aus den organisatorischen Verflechtungen und Übergängen im sozialen Prozessieren von Kindheiten ergeben. Der Antrag wurde mit 2,8 Millionen Euro gefördert.

Die Universität Osnabrück ist als Kooperationspartnerin auch am Antrag „Future Trends in Education“ beteiligt. Das Projekt untersucht, wie Schulen zur Förderung von Demokratiekompetenz und Bildung für nachhaltige Entwicklung beitragen können. Die Herausforderung besteht darin, Schule und Unterricht so zu entwickeln, dass alle Schülerinnen und Schüler befähigt werden, reflektiert zu handeln, sich gesellschaftlich zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Die Fördersumme beträgt knapp 3 Millionen Euro.

Das Forschungsprojekt „Nachhaltigkeitsgovernance globaler Wertschöpfungsketten“ wird ebenfalls von der Universität Osnabrück unterstützt. Ziel der Forschung ist es, die Wirkungen, Potenziale und Grenzen der Nachhaltigkeitsgovernance globaler Wertschöpfungsketten zu verstehen. Dazu gehören die Analyse von Lieferkettengesetzen und anderen Regulierungen, die Entwicklung alternativer Gestaltungsvorschläge und die Ableitung von Handlungsempfehlungen für die beteiligten Akteursgruppen. Insgesamt stehen für das Projekt knapp 3 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Universität Osnabrück ist außerdem Verbundpartnerin im Projekt „Verhaltensökonomik und gesellschaftliche Transformation“.  Der Wissenschaftsraum untersucht, wie verschiedene Transformationsprozesse unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen beeinflussen. Im Fokus stehen dabei die durch Transformation ausgelösten Verhaltensänderungen und ökonomischen Veränderungen sowie deren Wechselwirkungen. Der Verbund wird mit 2,4 Millionen Euro gefördert.

Die Förderinitiative „Wissenschaftsräume“ ermöglicht es Hochschulen, durch die Zusammenarbeit in Wissenschaftsräumen ihre Standorte in Forschung, Lehre und Transfer zu stärken. In den Verbünden können institutionelle Grenzen überwunden und wichtige Zukunftsthemen gemeinsam erforscht werden.  Bei der Auswahl waren insbesondere die Aktualität und der Innovationsgrad sowie die Verzahnung von Lehre und Forschung und die Praxistauglichkeit des eingereichten Konzepts von Bedeutung.

Weitere Informationen zu den Bewilligungen in der Pressemitteilung des MWKs: https://www.mwk.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presseinformationen/wissenschaftsraume-fur-niedersachsen-231649.html

Mehr Informationen zum Programm „Wissenschaftsräume“: https://zukunft.niedersachsen.de/foerderangebot/wissenschaftsraeume/ 

Weitere Informationen bzgl. FuturMig für die Redaktionen:
Prof. Dr. Helen Schwenken
Direktorin des IMIS, Uni Osnabrück
Tel.: +49 541 969- 4748
hschwenken@uni-osnabrueck.de

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news-9788.atom „Let it Bee – Summende Natur: Bienen und Wildpflanzen“ 2024-04-25T13:37:56+02:00 2024-04-25T13:17:01+02:00 Uni Osnabrück lädt zu spannendem Rundgang im Botanischen Garten ein: Am Mittwoch, 15. Mai, lädt dazu Prof. Dr. Sabine Zachgo, die Direktorin des Botanischen Gartens, um 18.30 Uhr ein. Treffpunkt: An der Linde am Haupteingang, Albrechtstaße 29. Der Rundgang umfasst Besuche am Honigbienenstand, im Sandarium und auf der Agrobiodiversitätsfläche, um Einblicke in die vielfältigen Lebensweisen und Bedürfnisse der Bienen zu geben. Die Teilnahme ist ohne Anmeldung möglich, der ermäßigte Preis beträgt 3€ und der reguläre 5€. Bienen spielen eine wichtige Rolle in unserer Natur. In Deutschland gibt es über 500 Arten von Bienen, darunter die bekannte Honigbiene und verschiedene Wildbienen wie Hummeln. Sie alle haben zwar unterschiedliche Formen, Größen und Farben, jedoch eint sie eine gemeinsame Aufgabe: die Bestäubung von Blumen. Tatsächlich bestäubt die Honigbiene allein 80 Prozent unserer Nutzpflanzen und zahlreiche Wildpflanzen.

Das Ergebnis? Neue Pflanzen können wachsen und gedeihen. Diese Bestäubungsarbeit ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch unverzichtbar für den Erhalt unserer Natur. Insbesondere in einer Zeit des Klimawandels und einer abnehmenden Biodiversität sind Bienen deshalb von großer Bedeutung. Aus diesem Grund ist es entscheidend, ihren Lebensraum zu schützen. Die Bienen tragen nicht nur zur Erhaltung unserer pflanzlichen und tierischen Vielfalt bei, sondern sind auch essenziell für unsere Nahrungssicherheit. 

Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, beim Rundgang durch den Garten die bemerkenswerte Welt der Bienen zu erkunden und zu entdecken, wie wir alle aktiv dazu beitragen können, ihren Lebensraum zu schützen und zu bewahren. 

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Sabine Zachgo, Universität Osnabrück
Botanischer Garten 
szachgo@uni-osnabrueck.de

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news-9785.atom Symposium "Wie man liest?" diskutiert Fragen der literarischen Hermeneutik 2024-04-24T10:18:08+02:00 2024-04-24T09:55:39+02:00 Das Internationale Symposium, das vom 24. bis zum 30. Juli 2024 in Cerisy-la-Salle (Frankreich) stattfinden wird, greift Bollacks Frage auf: „Wie man liest. Literarische Hermeneutik im erweiterten Horizont“. Im Mittelpunkt steht der Gedanke, die Aktualität der literarischen Hermeneutik in den Geisteswissenschaften zu prüfen. An die erste Konferenz schließt eine zweite im März 2025 in Paris an, die am neuen University of Chicago Center and Research Institute stattfinden wird. Wie liest man? Diese Frage stellt der französische Gräzist, Übersetzer und Philosoph und seit 2007 auch Ehrendoktorat der Universität Osnabrück Jean Bollack gleich im Titel seines Buches, in dem er in Gesprächen seine Theorie und Praxis des kritischen Lesens entwickelt. Sheldon Pollock kommentiert: „Stellen wir uns die Frage, was Lesen bedeutet, wenn wir uns morgens mit unserem Kaffee hinsetzen, um die Zeitung zu lesen? Natürlich nicht, aber das sollten wir, denn Lesen ist keine einfache Angelegenheit.“

Eine Anmeldung ist unter cerisy-colloques.fr/lecture2024/ möglich.

Die Leitung teilen sich Christoph König, Professor für Neuere und neueste deutsche Literatur an der Universität Osnabrück, David Wellbery, Professor für deutsche Literatur an der University of Chicago sowie Literaturwissenschaftlerin und Autorin Prof. Dr. Mandana Covindassamy von der Ecole Normale Supérieure, Paris.

Ziel des Projekts ist es einen Dialog zwischen den Philologien und der Philosophie in Gang zu bringen. Die zwei geplanten Tagungen setzen daher unterschiedliche Akzente und führen jeweils von der einen Disziplin zur anderen: Das Symposium in Cerisy geht von der Lektüre aus und soll zu einer philosophischen Reflexion der Lektüre verlaufen – zu einer Theorie philologischer Praxis beitragen. Das Symposion in Paris nimmt einzelne Philosophen zum Ausgangspunkt, um zu prüfen, wie sie – innerhalb ihrer Philosophie – zu literarischen Interpretationen gelangen. Ein Chiasmus also von: literarischer Lektüre – philosophisch-hermeneutischer Lektüre – Philosophie – philosophischer literarischer Lektüre. Das Ziel besteht darin, den Zusammenhang zwischen einer literarischen Hermeneutik und einer praktischen Philosophie der Lektüre zu prüfen.

Um eine gewisse Einheitlichkeit und Konzentration zu sichern, wird als Gattung die Poesie gewählt, und um das literarische Feld auszuweiten, wurden Dichterinnen und Dichter verschiedener Sprachen ausgesucht: Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Persisch, Chinesisch. In den Philologien sind Spezialistinnen und Spezialisten von Goethe, Hölderlin, Nietzsche, Rilke, Borges, Petrarca, Hafis, Valéry, Mallarmé, Sappho und des Y Ching eingeladen. Die Philosophen, die im zweiten Symposion zum Gegenstand werden, haben sich nach Möglichkeit mit diesen Autorinnen und Autoren beschäftigt. Insgesamt kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, Frankreich, Italien, Dänemark, den USA und China. Sie gehören verschiedenen Fächern an: Germanistik, Romanistik, Komparatistik, Sinologie, Orient-Studien, Tanzwissenschaft, Kunstgeschichte, Theologie, Philosophie.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Christoph König
Professor für Neuere und neueste deutsche Literatur, Uni Osnabrück
Tel.: +49 541 969-4030
christoph.koenig@uni-osnabrueck.de

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news-9782.atom #filter or #nofilter – Online-Studie zu Effekten von Beautyfiltern 2024-04-23T12:08:44+02:00 2024-04-23T11:59:36+02:00 Auf gängigen Social Media-Plattformen sind „Beautyfilter“ ständig präsent. Hierbei handelt es sich um diverse Möglichkeiten, Fotos oder Videos im Sinne eines vermittelten Schönheitsideals zu bearbeiten, und hierbei beispielsweise Gesichtszüge oder Körperform optisch zu verändern. Für eine Online-Studie zu den psychischen Effekten von „Beautyfiltern“ bei der Nutzung Sozialer Medien sucht die Universität Osnabrück interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Egal ob symmetrische Gesichtszüge, schmalere Nase oder reinere Haut – mit einem Klick kann das Aussehen den eigenen Vorstellungen angepasst werden. Die Auswahl an solchen „Beautyfiltern“ nimmt dabei stetig zu, und die erzielten Ergebnisse wirken zunehmend realistisch. Welche psychischen Effekte der Konsum und die Nutzung solcher bearbeiteter Bildinhalte jedoch hat, ist bisher weitgehend ungeklärt.

Mit dieser Thematik setzt sich nun das Fachgebiet der Klinischen Psychologie und Psychotherapie unter Leitung von Prof. Dr. Silja Vocks auseinander. Für die Online-Studie (Studienleitung: Dr. Fanny Dietel) werden hierfür interessierte Personen (m/w/d) ab 16 Jahren gesucht, die im Besitz eines Smartphones, eines Desktop-PCs/Laptops, sowie eines Instagram- oder TikTok-Accounts sind und bei denen derzeit keine psychische Erkrankung diagnostiziert ist. Die Studie kann im Online-Setting bequem von zu Hause aus durchgeführt werden, dauert maximal zwei Stunden und wird mit bis zu 16 Euro vergütet.

Detaillierte Studieninformationen und Registrierungsmöglichkeiten finden sich unter: www.filter-studie.de

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Fanny Dietel, Universität Osnabrück
Institut für Psychologie, Fachgebiet Klinische Psychologie und Psychotherapie
fanny.dietel@uos.de

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news-9780.atom Dart und Wissenschaft: Daneben werfen und trotzdem punkten 2024-04-19T12:29:09+02:00 2024-04-19T12:21:40+02:00 Die Physiker Merlin Füllgraf und Prof. Dr. Jochen Gemmer von der Universität Osnabrück haben berechnet, wie man beim Dart die meisten Punkte macht – und das auch dann, wenn der Pfeil daneben geht. Ihre Strategie funktioniert für alle Spielstärken und verspricht bis zu siebeneinhalb Punkte mehr pro Runde. Wer schon einmal Dart gespielt hat, kennt das: Man zielt auf die 20 und trifft die 1. Ärgerlich! Wäre es nicht klüger gewesen, auf die 19 zu zielen? Geht der Pfeil dann daneben, trifft man immerhin noch die 7. Oder besser gleich in die Mitte werfen?

„Wer mit dem Darten anfängt, lernt schnell zwei einfache Strategien: Immer auf die höchste Punktzahl – die dreimal-20 – oder auf die Mitte – das Bulls Eye – werfen“, erklärt Merlin Füllgraf Doktorand der Theoretischen Physik „Ob das aber wirklich sinnvoll ist, hängt davon ab, wie genau man zielen kann. Wer auf die dreimal-20 zielt, aber nur die 1 trifft, hat wenig von dieser Strategie.“ Prof. Dr. Jochen Gemmer, Professor für Theoretische Physik, ergänzt: „Deshalb haben wir berechnet, auf welches Feld man zielen muss, um auch dann noch viele Punkte zu werfen, wenn der Pfeil am eigentlichen Ziel vorbeifliegt.“

Die Ergebnisse der Studie zeigen: Wer perfekt wirft, zielt natürlich auf die dreimal-20. Bei wem der Pfeil öfter etwas daneben geht, zielt besser auf den Bereich zwischen der dreimal-19 und dem Bulls Eye. Hier kommt es aber darauf an, wie gut die eigene Zielgenauigkeit ist: Wer noch ganz gut zielt, orientiert sich an der dreimal-19. Je schlechter die Präzision, desto mehr sollte man sich der Mitte nähern: Je ungenauer man wirft, desto mehr rückt das Ziel auf einer Linie, die in einem Bogen über die 7 und die 16 verläuft, immer näher an das Bulls Eye. Wer Probleme hat, die Scheibe überhaupt zu treffen, zielt deshalb weiterhin am besten in die Mitte.

Interessant ist auch: Wessen Pfeile noch nach oben und unten abdriften, der sollte eher nach links zwischen die dreimal-11 und das Bulls Eye zielen. Und bei wem die Pfeile eher nach rechts oder links abdriften, sollte den Bereich zwischen dreimal-19 und Bulls Eye anvisieren.

Im Vergleich zu den einfachen Strategien können so pro Runde bis zu siebeneinhalb Punkte mehr erreicht werden.
„Unsere Strategie basiert auf einer mathematischen Formel, die davon ausgeht, dass die Streuung der Pfeile einer Normalverteilung folgen. Außerdem nehmen wir an, dass es keine Bereiche auf der Scheibe gibt, in denen ein Wurf genauer ist als in anderen“, erklärt Merlin Füllgraf. „Das kann aber in der Realität bei jeder Dartspielerin und jedem Dartspieler ganz individuell sein. Deshalb wollten wir alle ermutigen, unser Modell selbst auszuprobieren!“

Link zur Studie: https://arxiv.org/pdf/2403.20060.pdf 

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Merlin Füllgraf
Doktorand der Theoretischen Physik, Uni Osnabrück
Tel.: +49 541 969-2689
merlin.fuellgraf@uni-osnabrueck.de

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news-9777.atom Einfach eine Erfolgsgeschichte: Uni feierte 50-jähriges Jubiläum mit Festakt 2024-04-12T09:33:49+02:00 2024-04-11T19:38:17+02:00 Im April 1974 startete an der Universität Osnabrück – seinerzeit noch mit dem Zweitstandort in Vechta – das erste Semester mit rund 2.700 Studentinnen und Studenten. In den folgenden Jahren hat sich die Universität zu einer international renommierten und forschungsstarken Einrichtung weiterentwickelt. Nun, ein halbes Jahrhundert nach der Gründung, wurde am Donnerstag, 11. April, das 50-jährige Bestehen mit einem Festakt in der OsnabrückHalle und einem Empfang in der Aula des Osnabrücker Schlosses mit rund 300 Gästen gefeiert. Beides bildet den Auftakt für das Jubiläumsjahr, das an der Universität mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert werden wird. Universitätspräsidentin Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl eröffnete den Festakt und richtete den Blick nicht allein zurück, sondern vor allem auf die Zukunft mit ihren besonderen Herausforderungen. Als eine von der Universität Osnabrück „begeisterten Universitätspräsidentin“ stellte Prof. Menzel-Riedl in ihrer sehr persönlichen Rede das Besondere dieser Hochschule dar. „Durchgängig seit den 1980er Jahren“ habe sie sich als ein „Ort von Spitzenforschung“ etabliert und sei zugleich mit ihren rund 14.000 Studierenden aus der Stadt nicht mehr wegzudenken. Bezogen auf die gegenwärtigen geopolitischen Herausforderungen betonte die Präsidentin die besondere Rolle der Universität, um mit ihren wissenschaftlichen Kompetenzen zur Problemlösung beizutragen: „Wir sind Gestalterin, wenn es schwierig wird“, so Prof. Menzel-Riedl. „Wir möchten ihn bieten, den Raum für Diskurs und Dialog; wir lassen uns diesen Raum nicht nehmen, auch nicht, wenn Polarisierung und Schwarz-Weiß-Denken im öffentlichen Diskurs zunehmend den Ton angeben.“

In einem Video-Grußwort betonte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil, dass es „hochbeachtlich“ sei, wie die Universität Osnabrück Akzente setze und besonders auf zwei Dinge Wert lege: „Eine ausgeprägte gesellschaftliche Relevanz und die Bereitschaft zur Interdisziplinarität und Kooperation." Und auch der Minister für Wissenschaft und Kultur, Falko Mohrs, lobte in seiner Rede die Universität als „Impulsgeberin für den Nordwesten Niedersachsens“, die sich zugleich überregional „erfolgreich positioniert“ habe: „Davon zeugen unter anderen das Forschungszentrum CellNanOs, der KI-Campus, die renommierte Migrationsforschung sowie das Forschungszentrum zur frühkindlichen Bildung und Entwicklung“, so der Minister.

Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter, selbst Alumna der Universität, und Landrätin Anna Kebschull zeigten in einem Gespräch mit der ZDF-Moderatorin und Universitäts-Absolventin Maja Weber ihre Verbundenheit mit der Universität Osnabrück. Im Mittelpunkt dabei: Die Universität und ihre Angehörigen seien aus Stadt und Region nicht mehr wegzudenken. „Die Uni macht Osnabrück eben zu dem, was sie ist ­– einer jungen und vielfältigen Stadt“, schwärmte Oberbürgermeisterin Pötter. Einer Meinung, der sich Anna Kebschull für den Landkreis anschließen konnte. Und auch die ehemaligen Präsidenten Prof. Dr. Rainer Künzel, Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger und Prof. Dr. Wolfgang Lücke erinnerten sich in kurzen Statements an besondere Momente in der erfolgreichen Entwicklung der Universität.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch den Auftritt des universitären Sinfonieorchesters mit einer vom langjährigen Dozenten der Universität, Peter Witte, für das Jubiläum komponierten Ouvertüre sowie durch Video-Grußbotschaften von Repräsentanten internationaler Hochschulen. Beim anschließenden Empfang im Osnabrücker Schloss hatten die Gäste Gelegenheit, eine Wanderausstellung zur Geschichte der Universität zu besuchen. Konzipiert vom Archivar der Universität und Hochschule, Dr. Thorsten Unger, sowie dem stellvertretenden Pressesprecher der Universität, Dr. Oliver Schmidt, und Kolleginnen und Kollegen, wird sie demnächst an verschiedenen Standorten in der Universität, der Stadt und dem Landkreis zu sehen sein. 

Mehr zum Jubiläumsjahr der Universität: https://www2.uni-osnabrueck.de/uos/50jahre

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Oliver Schmidt, Universität Osnabrück
Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Tel.: +49 541 969 4516
oliver.schmidt@uni-osnabrueck.de

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news-9775.atom Klima und Biodiversität in der Krise: Wege in eine nachhaltige Zukunft - 10. Vortragsreihe von Scientists for Future Osnabrück startet 2024-04-09T10:49:46+02:00 2024-04-09T10:47:30+02:00 Mit dem Vortrag „Verschärft die Klimakrise Konflikte um natürliche Ressourcen?“ von Prof. Dr. Ulrich Schneckener beginnt am 17. April die aktuelle Vortragsreihe der Scientists for Future Regionalgruppe Osnabrück. Mit „Klima und Biodiversität in der Krise: Wege in eine nachhaltige Zukunft“ behandelt die aktuelle Vortragsreihe zwei stark verknüpfte Krisen, die gemeinsam gelöst werden müssen. Die kostenfreien Veranstaltungen richten sich an interessierte Bürgerinnen und Bürger und finden wie gewohnt im Hörsaal 01/E01, Kolpingstr. 7, um 19 Uhr in der Uni Osnabrück statt. Außerdem wird es in diesem Jahr aktiv: Mit einem Walk und einer Radtour zum Thema Biodiversität geht es „raus aus dem Hörsaal und rein in die Natur“. Beide Exkursionen werden wissenschaftlich begleitet und finden jeweils an einem Samstag von 10 bis 13 Uhr statt. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist.

Ob soziale, wirtschaftliche oder rechtliche Aspekte – wissenschaftliche Erkenntnisse und Handlungsmöglichkeiten zu einer nachhaltigen Lebensweise bietet die Vortragsreihe auch in diesem Jahr. „Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr auch außerhalb des Hörsaals ein ganz besonderes Lernerlebnis für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger anbieten können“, so der Biologe Prof. Dr. Chadi Touma der Uni Osnabrück.

Die Vorträge können auch unter dem Livestream mitverfolgt werden: https://osnabrueck.scientists4future.org/klimawandel-und-klimaschutz-online/

Alle Veranstaltungen im Überblick:

17.04. „Verschärft die Klimakrise Konflikte um natürliche Ressourcen?“,
Prof. Dr. Ulrich Schneckener, Universität Osnabrück, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Center for the Study of Conflict & Peace

04.05. „Entwicklung des Grünen Fingers Sandbachtal: Chancen und Herausforderungen“ S4F Walk Samstag 10-13 Uhr
Prof. Dr. Kathrin Kiehl und Prof. Hubertus von Dressler, Hochschule Osnabrück, Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur

15.05. „Klimaschutz durch nachhaltige Gewerbegebiete?“,
apl. Prof. Dr. Kim Philip Schumacher, Universität Osnabrück, Institut für Geographie

29.05. „Wasserstoff – ein neuer Star am Horizont?“ (Online-Vortrag im Hörsaal), Prof. Dr.-Ing. Carsten Fichter, Bremerhaven University of Applied Sciences, Professur für Windenergietechnik, Speichertechnik und Energiewirtschaft

12.06. „Greening the University: Transformativen Wandel an der Universität und in der Region“ verbinden Dr. Dr. Johannes Halbe, Universität Osnabrück, Institut für Umweltsystemforschung, Institut für Geographie und Jutta Essl, Universität Osnabrück, Umweltkoordinatorin, Dezernat 6: Gebäudemanagement

26.06. „Zusammenhänge zwischen Umweltkrise und Gesundheit“, 
M.Sc. Astrid Sadlak, Leitung der Stabsstelle Nachhaltigkeit Niels-Stensen-Kliniken Osnabrück

29.06. „Biodiversität in Osnabrück fördern: Blütenvielfalt schaffen“, S4F Radtour Samstag 10-13 Uhr, Prof. Dr. Kathrin Kiehl und Dipl.-Ing.(FH) Daniel Jeschke, Hochschule Osnabrück, Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur

Mehr zur Vortragsreihe unter: https://osnabrueck.scientists4future.org/klimawandel-und-klimaschutz/

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Chadi Touma, Universität Osnabrück
Fachbereich Biologie/Chemie
Tel.: +49 541 969 3496
chadi.touma@uni-osnabrueck.de

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news-9772.atom Die Tropen hautnah erleben: Vortrag und Ausstellungseröffnung im Botanischen Garten 2024-04-08T11:14:30+02:00 2024-04-08T11:01:52+02:00 
“Alles was Sie schon immer über tropische Regenwälder wissen wollten, aber bislang nicht zu fragen wagten” – Antworten auf solche bislang ungestellten Fragen gibt apl. Prof. i.R. Dr. Klaus Mummenhoff in seinem Vortrag am Donnerstag, 18. April, um 18 Uhr im Helikoniensaal des Bohnenkamp-Hauses im Botanischen Garten der Uni Osnabrück, Albrechtstraße 29, und führt damit auch in eine Fotografie-Ausstellung von Sebastian Holt im Regenwaldhaus ein. Was sind die Tropen, woher kommt die unermessliche Vielfalt und wie sind die Organismen an die unterschiedlichen Lebensbedingungen angepasst? Prof. Mummenhoffs Blick richtet sich dabei auf die Tropen der neuen Welt (Neotropis). Er charakterisiert in seinem Vortrag tropische Vielfalt, benennt ihre Gefährdung und diskutiert in seinem Eröffnungsvortrag auch populäre Irrtümer über biologische Zusammenhänge in tropischen Wäldern. 

An seinen Vortrag schließt sich ein geführter Rundgang durch die Ausstellung im Regenwaldhaus des Botanischen Gartens an: Die Ausstellung von Sebastian Holt zeigt ausgewählte Bilder mehrerer studentischer Exkursionen nach Costa Rica. „Die ästhetischen Fotografien von Flora und Fauna aus den Tropen Zentralamerikas“, so Prof. Dr. Sabine Zachgo, Direktorin des Botanischen Gartens, „veranschaulichen in reduzierter Weise den vielfältigen Charakter dieser Klimazone“. Die Besucherinnen und Besucher gewinnen Einblicke in die Welt der Tropen Zentralamerikas und können die Ausstellung zwischen lebenden Farnen, Bromelien, Palmen und anderen Pflanzen der Neotropis erkunden. 

Weitere Informationen für die Redaktionen:

Yvonne Bouillon, Universität Osnabrück

Botanischer Garten

yvonne.bouillon@uos.de

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news-9770.atom Lieber schnell schauen statt lang planen: Studie der Uni untersucht die Rolle des Blicks bei Bewältigung neuer und komplexer Aufgaben 2024-04-05T12:27:29+02:00 2024-04-05T12:24:29+02:00 Ein Team aus Forscherinnen und Forschern des Instituts für Kognitionswissenschaft der Universität Osnabrück hat herausgefunden, dass wir auch bei neuen und schwierigen Aufgaben die so genannte "just in time"-Strategie verfolgen. Die Erkenntnisse können helfen, Lernprozesse besser zu verstehen und zu optimieren. Ein Regal einzuräumen ist etwas, das wir tun, ohne viel darüber nachzudenken – oder? Tatsächlich müssen verschiedene Fähigkeiten koordiniert werden, um selbst einfache Aufgaben zu bewältigen: Hand-Augen-Koordination, Gedächtnis, Problemlösung und Aufmerksamkeit sind nur einige davon. Damit alles reibungslos und schnell klappt, muss außerdem das Zusammenspiel dieser kognitiven Anforderungen geplant werden.

Bereits im Jahr 2001 fand eine Studie heraus, dass Menschen bei leichten und bekannten Aufgaben bevorzugt einfache Handlungsmuster nutzen und „faule“ Planer sind. Ein Team aus Forscherinnen und Forschern des Instituts für Kognitionswissenschaft der Universität Osnabrück hat nun herausgefunden, dass wir auch bei neuen und schwierigen Aufgaben die so genannte "just in time"-Strategie verfolgen. So das Ergebnis einer Studie der Kognitionswissenschaftlerin Ashima Keshava und des Leiters des Fachgebiets Neurobiopsychologie, Prof. Dr. Peter König. Die Erkenntnisse können helfen, Lernprozesse besser zu verstehen und zu optimieren.

„Wenn wir Aufgaben lösen, bei denen wir Gegenstände benutzen – zum Beispiel beim Autofahren oder beim Kochen – , können wir viele nützliche Informationen gewinnen, indem wir uns die Gegenstände ansehen und unsere Bewegungen entsprechend anpassen: Beispielsweise müssen wir ein Messer anders handhaben als einen Ball und einen heißen Gegenstand anders als einen kalten“, erklärt Ashima Keshava, Doktorandin der Kognitionswissenschaften. „Die just in time Strategie beschreibt, dass wir den Blick erst kurz vor dem Gebrauch auf den Gegenstand richten. Erst in den letzten 600 Millisekunden vor der Handlung nehmen wir so alle wichtigen Informationen über ihn auf. Statt Objekte lange zu betrachten, sich ihre Eigenschaften einzuprägen und dann einen Handlungsablauf zu planen, unterstützt der Blick nur kurzfristige Handlungen. Das spart bei komplexen Aufgaben geistige Anstrengung und ermöglicht schnelles Handeln, führt aber häufig zu wenig optimalen Abläufen.“

In der Studie sollten 55 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einer virtuellen Umgebung Gegenstände in die Fächer eines Schranks einsortieren. Die Gegenstände unterschieden sich in Form und Farbe und mussten nach bestimmten Vorgaben sortiert werden: Im einfachen Schwierigkeitsgrad sollte beispielsweise nur nach Farbe sortiert werden. Im komplexeren Schwierigkeitsgrad dagegen so, dass je eine Farbe und eine Form nur einmal pro Reihe vorkommen.
Bei der komplexeren Aufgabe hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwar länger geplant, die Handlungen aber genauso schnell und nach der "just in time"-Methode ausgeführt. Deshalb seien die Handlungsabläufe trotz längerer Planung weit vom Optimum entfernt gewesen.

„Unsere Studie zeigt einen engen Zusammenhang zwischen Blick und Handlung. Genauer gesagt dient der Blick immer nur der kurzfristigen Planung: Wir schauen, wo der nächste Gegenstand liegt, führen die Hände in diese Richtung und Überwachen die Handlung.“, so Prof. Dr. König. „Ein solch simpler Ansatz sorgt dafür, dass Menschen bei erhöhten kognitiven Anforderungen suboptimale Abläufe der Planung vorziehen.“

„Unsere Studie deutet darauf hin, dass Aufgaben mit Objekten wenig mit dem Gedächtnis zu tun haben und dass Menschen darauf verzichten Handlungen langfristig zu planen. Wir springen mit dem Blick immer zu dem Objekt, das wir als nächstes benötigen“, sagt Keshava. „Dieses Wissen könnte genutzt werden, um Handlungen zu lenken und Lernprozesse zu verbessern. Unsere Industriepartner bei Halocline.io entwickeln beispielsweise Virtual-Reality-Lösungen für die Schulung im richtigen Umgang mit Maschinen und Werkzeugen. Training mit einem KI-Assistenten könnten das Lernen erleichtern, indem Teile der Maschinen hervorgehoben werden, die für den nächsten Handgriff relevant sind. Das menschliche Blickverhalten wiederum kann dem KI-System Rückmeldung über den kognitiven Zustand des Menschen geben. Wenn er den Faden verloren hat und etwas sucht, kann der Assistent ihn zum aufgabenrelevanten Objekt zurückführen."

Die Ergebnisse der Studie lassen sich in die Theorie des schnellen und langsamen Denkens einordnen. Das von dem kürzlich verstorbenen Nobelpreisträger Daniel Kahneman entwickelte System unterscheidet unser Denken in zwei Arten: Langsames Denken geschieht bewusst, wird nur in anspruchsvollen Situationen aktiviert und wirkt logisch. Schnelles Denken hingegen geschieht automatisch, ist immer aktiv und ist tendenziell emotionaler. Da langsames Denken anstrengend und mühsam ist, sind unsere Kapazitäten dafür rasch erschöpft. Deshalb greifen wir oft auf das einfache, schnelle Denken zurück. Keshava und König konnten in ihrer Studie zeigen, dass Augenbewegungen – die am häufigsten ausgeführte Bewegung des Menschen im Alltag – eng mit schnellem Denken verbunden sind: Menschen sind nur dann „faule“ Planer, wenn es schnell gehen muss und das gilt auch für unseren Blick.

Link zur Studie: http://dx.doi.org/10.1101/2021.01.29.428782 

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Ashima Keshava
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Uni Osnabrück
akeshava@uni-osnabrueck.de

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news-9766.atom Gesund altern durch hungernde Zellen: CellNanOs untersucht Zellen, die sich bei Nährstoffmangel selbst verwerten 2024-04-03T15:47:36+02:00 2024-04-03T15:41:06+02:00 Unser Körper besteht aus Milliarden von Zellen. Und die müssen gefüttert werden. Passiert das nicht, hungern unsere Zellen und verwerten ihre eigenen Bestandteile in einem Prozess, der Autophagie genannt wird. Beim Menschen findet sie zum Beispiel beim Abnehmen, aber auch beim Sport statt. Eine Reihe von Studien belegen, dass regelmäßiges Fasten (Intervallfasten) und Sport die Autophagie anregen und so dem gesunden Altern helfen. Um zu verstehen, wie Autophagie funktioniert, setzt ein Forschungsteam des CellNanOs, unter Leitung von Prof. Dr. Christian Ungermann, jetzt Bäckerhefe und ein spezielles Kryo-Elektronenmikroskop ein. Das Projekt „Biogenese, Reifung und Fusion von Autophagosomen“ unter der Leitung des Biochemikers Prof. Dr. Christian Ungermann wird für die nächsten drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit über 600.000 Euro gefördert.

„Autophagie ist ein Prozess zur Qualitätskontrolle der Zellen. Dieser wird beim Hungern von Zellen besonders aktiv“, erklärt Prof. Dr. Ungermann, Leiter der Abteilung Biochemie der Universität Osnabrück. „Autophagie dient unter anderem dazu, diejenigen Bestandteile der Zelle abzubauen, die nicht mehr gebraucht werden. Zellen passen sich so innerlich an ihre Bedürfnisse an.“ 

Der Prozess der Wiederverwertung beruht auf der Autophagie – was wörtlich übersetzt so viel wie „sich selbst essen“ bedeutet. Dabei entsteht in der Zelle eine weiche Schale aus einer Membran, die sich um Bestandteile der Zelle legt und sie dabei vollständig einschließt. Das so entstandene Autophagosom verschmilzt dann mit dem Zellmagen, dem Lysosom. Der aufgenommene Inhalt wird danach in seine Bestandteile zerlegt: Beispielsweise werden Proteine in Aminosäuren aufgespalten – und diese Aminosäuren nutzen die Zellen zur Herstellung neuer Proteine. Autophagie dient so der Regeneration, Reparatur und Anpassung von Zellen.

 Um zu verstehen, wie ein solches Autophagosom entsteht, stellt das Forschungsteam den Prozess der Membranbildung im Reagenzglas nach. Mit dem Kryo-Elektronenmikroskop kann die molekulare 3D Struktur und damit die Funktion der beteiligten Proteine dann in Kooperation mit der Gruppe des Strukturbiologen Prof. Dr. Arne Möller aus untersucht werden. 

„Das Hungern von Zellen setzt eine Nanomaschinerie in Gang, die zur Bildung von Autophagosomen führt. Ziel unseres Projektes ist es unter anderem, den Aufbau dieser Nanomaschinen besser zu verstehen. Darüber hinaus werden Proteine, die an der Reifung und Fusion von Autophagosomen mit Lysosomen beteiligt sind, im Detail untersucht“, so Prof. Dr. Ungermann.

Aber was hat das mit der Bäckerhefe zu tun? Die Bäckerhefe – Saccharomyces cerevisiae – enthält Proteine, die denen des Menschen sehr ähnlich sind. So wurde Yoshinori Ohsumi im Jahr 2016 für die Entdeckung der Autophagie in Hefe mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet. Die neuen Erkenntnisse tragen daher nicht nur zum grundlegenden Verständnis der Autophagie bei, sondern können eines Tages vielleicht auch Menschen helfen. 

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Christian Ungermann
Leiter der Abteilung Biochemie, Universität Osnabrück
Tel.: +49 541 969- 2752
cu@uos.de

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news-9764.atom Buntes Jahresprogramm im Botanischen Garten: Zwischen Wildpflanzen und tropischen Farnen gibt es gute Tipps aus der Gartenpraxis und vieles mehr 2024-03-28T09:39:33+01:00 2024-03-28T09:37:18+01:00 Das ganze Jahr über bietet der Botanische Garten der Uni Osnabrück ein abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen, Führungen, Theater, Ausstellungen und vielem mehr. Das Jubiläumsprogramm zum 40-jährigen Bestehen des Botanischen Gartens verbindet, bekannte Veranstaltungen mit neuen Formaten. Der Pflanzentauschmarkt eröffnet am 21. April die Gartensaison. Hobbygärtnerinnen und -gärtner tauschen hier Jungpflanzen, Ableger oder Saatgut mit anderen Garteninteressierten. Am 11. und 12. Mai lädt der Freundeskreis des Botanischen Garten wieder zu den beliebten Osnabrücker Bonsaitagen ein. Das Gartenteam gewährt Einblicke hinter die Kulissen, in die Gewächshäuser, verbunden mit guten gärtnerischen Tipps über Kakteen, Farne und andere tropische Pflanzen. Auch das Thema, ob Rhododendron ohne Torf auskommen, wird beleuchtend. Einmalig sind ein Vortrag und eine Ausstellung über die Tropen in Costa Rica im Regenwaldhause, eine Führung über die Osnabrücker Alpen im Botanischen Garten und eine Anleitung zur eigenen Saatgutgewinnung aus der Praxis. „Let it Bee“, „Fit für die Zukunft“ und „Fabelhafte Fabaceen“ - Interessierte finden im Programm spannende Vorträge und Führungen zu unterschiedlichen Themen.

Den Feierabend einmal ganz anders ausklingen lassen – diese Gelegenheit bietet unter anderem die Veranstaltung „Summerfeeling im Botanischen Garten“ der Grünen Schule. Bei einem Cocktail und einer Gartenführung können die Besucherinnen und Besucher den Sommerabend im Botanischen Garten genießen.

Auch Kulturinteressierte kommen auf ihre Kosten: Das Stadtensemble GENERATIONEN präsentiert im Juni und September ein eigenes Theaterstück im und mit dem Garten. Den Jahresausklang bildet der Märchenabend „Winterzauber und grüne Geheimnisse“ für Erwachsene und mit Musik im Regenwaldhaus Ende November.

Das gesamte Jahresprogramm des Botanischen Gartens finden Sie hier: https://www.bogos.uni-osnabrueck.de/Home/Aktuelles.html

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Yvonne Bouillon
Technische Leitung Botanischer Garten, Uni Osnabrück
Tel.: +49 541 969-2704
yvonne.bouillon@uni-osnabrueck.de

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news-9762.atom Social Media und Essstörungen: Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer gesucht 2024-03-27T08:37:17+01:00 2024-03-27T08:34:24+01:00 Die Uni Osnabrück sucht Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab 18 Jahren mit Essstörungen, die regelmäßig bildbasierte Soziale Medien wie Instagram, TikTok, Snapchat oder BeReal nutzen – d.h., dass dort vor allem Bilder, Reels oder kurze Videos geteilt werden.  Soziale Medien wie Instagram, TikTok oder Snapchat sind im Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Es wird alles Mögliche konsumiert und gepostet – Bilder vom letzten Partyabend, Reels vom Workout, die perfekten Urlaubsfotos, Ernährungs- und Fitnesstipps. Dabei zeigt sich, dass Soziale Medien u.a. die eigene Stimmung und die Körperzufriedenheit in alle Richtungen beeinflussen können. Vor allem bei Personen, die von einer Essstörung betroffen sind, ist das eigene Körperbild negativ gefärbt.

Die Teilnahme umfasst einen Basis-Onlinefragebogen, einen Schulungstermin Online oder in Präsenz am Institut für Psychologie der Universität Osnabrück, sowie die Beantwortung einiger Fragen im Alltag über mehrere Tage mit einem Smartphone. Für die vollständige Teilnahme erhalten Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer einen Wunschgutschein im Wert von bis zu 40 Euro. Interessierte können sich bei der Studienleiterin Kristine Schönhals bzw. dem Studienteam per E-Mail: kpp-ema@uni-osnabrueck.de melden.

„Immer mehr Studien beschäftigen sich damit, welchen Einfluss Soziale Medien auf das Körperbild hat, und ob Soziale Medien zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Essstörungen beitragen und auf welche Art“, so die Psychologin Kristine Schönhals. „Allerdings wird bei den meisten Studien gar nicht direkt nach dem Befinden gefragt, nachdem Soziale Medien konsumiert wurden. Das erfolgt meistens zeitverzögert oder im Labor – also nicht in der Situation, in der Personen tatsächlich Bilder oder Videos schauen. Wir hingegen wollen in unserer Studie die alltägliche Nutzung und direkten Auswirkungen von Sozialen Medien erfassen.“

Das Forschungsprojekt „Social Media und Essstörungen“ wird durchgeführt vom Fachgebiet Klinische Psychologie und Psychotherapie (Leitung Prof. Dr. Silja Vocks). 

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Kristine Schönhals, M. Sc. Psych. Universität Osnabrück
Institut für Psychologie, Fachgebiet Klinische Psychologie und Psychotherapie
kpp-ema@uni-osnabrueck.de
Instagram Klinische Psychologie Osnabrück: koerperbildforschung

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news-9757.atom Landwirtschaft in der Krise? Uni Osnabrück untersucht Proteste von Landwirten 2024-03-26T15:36:06+01:00 2024-03-26T10:02:54+01:00 Die anhaltenden Proteste von Landwirten und Landwirtinnen zeigen, dass sich die Landwirtschaft in einer schwierigen Lage befindet. Das Projekt „Landwirtschaft in der Krise?" untersucht, mit welchen Herausforderungen landwirtschaftliche Betriebe und deren Beschäftigte konfrontiert sind und wie die jeweiligen Menschen zu den aktuellen Protesten stehen. Es wird gemeinsam von den Instituten für Soziologie und Geographie der Universiät Osnabrück durchgeführt. Die Studie besteht aus zwei Bausteinen. Einerseits werden bereits seit einigen Wochen qualitative Interviews mit ausgewählten Akteurinnen und Akteuren geführt. Darauf aufbauend ist jetzt eine große bundesweite Online-Befragung gestartet. Teilnehmen können alle, die in der Landwirtschaft, Forstwirtschaft oder dem Garten- und Landschaftsbau tätig sind. Eine Teilnahme ist noch bis zum 2. Mai 2024 unter https://www2.uni-osnabrueck.de/fb1/landwirtschaft-krise-2024 möglich.

„Wir haben wahrgenommen, dass viel darüber spekuliert wird, welche Motive es für die Proteste gibt und welche Hintergründe diese Entwicklung hat. Wir wollen verstehen, welche Herausforderungen und Einstellungen zu den Protesten geführt haben“, erklärt der Wirtschaftssoziologe Prof. Dr. Hajo Holst. „Dabei interessiert uns nicht nur, ob und warum sie an den Protesten teilgenommen haben oder nicht, sondern auch, welche Einstellungen und Wahrnehmungen in Bezug auf Themen wie Agrarpolitik, Klimawandel und Nachhaltigkeitstransition bestehen“, ergänzt der Wirtschaftsgeograph Prof. Dr. Martin Franz. Beide leiten die Untersuchung gemeinsam. 

Weitere Informationen für die Medien:
Prof. Dr. Hajo Holst, Universität Osnabrück
Institut für Soziologie
haholst@uni-osnabrueck.de

Prof. Dr. Martin Franz,Universität Osnabrück 
Institut für Geographie
martin.franz@uni-osnabrueck.de

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news-9755.atom Ein unvergesslicher Abend: Am Samstag, 8. Juni, feiert die Uni den Uniball in ihrem fünfzigsten Jubiläumsjahr 2024-03-25T14:23:55+01:00 2024-03-25T14:18:57+01:00 Im Anzug oder Abendkleid in der Sommerluft stehen und den durchgetanzten Abend Revue passieren lassen: „Die vielen Livebands, gleich drei DJs, und übrigens: Hast du das Essen in der Food-Lounge probiert? Was war das für eine geniale Lichtshow und erst die Tänzerinnen und Tänzer, einfach nur wow!“ So oder so ähnlich könnte es sich anhören, wenn spät in der Nacht der Ball der Universität sich dem Ende neigt. Ein unvergesslicher Abend zu einem ganz besonderen Anlass: Die Uni feiert mit ihrem fünfzigsten Geburtstag ein rundes Jubiläum, zu dem alle herzlich willkommen sind, die sich für einen edlen Tanzabend begeistern – egal welchen Alters! Am Samstag, 8. Juni 2024, starten wir um 19:30 Uhr in der OsnabrückHalle direkt durch: Ein kostenloser Willkommensdrink steht bereit, solange der Vorrat reicht und eine Marching Band stimmt "mittendrin" auf den Abend ein! Die Tickets gibt es bereits für 25 Euro (ermäßigt) und 30 Euro regulär.

„Dank unserer Jubiläumsaktion sind schon viele Tickets verkauft“, sagt Daniela Räuwer vom Veranstaltungsmanagement der Universität. „Wer also noch eine der begehrten Karten ergattern möchte, sollte nicht zu lange warten.“

„Wir freuen uns sehr, mit den Studierenden, Mitarbeitenden, allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt sowie den Freundinnen und Freunden unserer Universität gemeinsam dieses Jubiläum zu feiern“, so Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl, Präsidentin der Universität.

Für jeden Musikgeschmack wird Tanzbares geboten: Die 10-köpfige Liveband Saturday Funk Fever reißt mit ihrem unwiderstehlichen Funk und Soul alle Tanzenden voller Lebensfreude mit! Der Live-Sound von Back to the Roots nimmt die Feiernden mit auf eine Zeitreise durch Party und Rock-Musik der letzten 50 Jahre. Energiegeladene Schlagzeugmusik pur und schweißtreibendes Trommelfeuer liefern Drum Experience, das Percussion-Ensemble der Uni. In den späteren Stunden übernehmen dann drei versierte DJs auf mehreren Bühnen und zusätzlich wird der Disco Dancefloor mit Hits der letzten 50 Jahre alle Disco Dancer begeistern.

Der Abend wird von vielen glanzvollen Showacts begleitet: Die Lichtkünstler von Chapeau Bas bewegen sich akrobatisch durch ein Meer aus Licht und Farben. Die Hip-Hop Gruppe des Hochschulsports zieht mit effektvoller Choreografie alle in ihren Bann. Und der kreative Auftritt der Tanzschule Hull & Dance Events reißt durch moderne Tänze mit. Und wer sich noch etwas abschauen will, sieht der Paartanz-Gruppe des Hochschulsports bei souveränem Walzer, Discofox oder Cha-Cha-Cha genau zu. 

Charmant und unterhaltsam wird von Nele Kießling und Michael Hull in professioneller Doppelmoderation durch den Abend geführt.

Wer zwischendurch eine Erfrischung benötigt, kann an der Cocktailbar fruchtige Getränke genießen oder sich in der Food-Lounge mit kulinarischen Snacks stärken. Auch die Lounge-Bar lädt zu lockeren Gesprächen bei kühlen Drinks ein.

Damit der Abend wirklich unvergesslich wird, können die schönsten Momente in der Fotobox oder vor dem „Zauberspiegel“ festgehalten und geteilt werden. Die schönsten Bilder aus dem letzten Jahr, lassen sich hier bewundern: https://go.uos.de/fVuRE 

„Ohne die Unterstützung unserer Partner wäre eine solche Veranstaltung nicht denkbar. Daher möchten wir uns vor allem bei der Universitätsgesellschaft Osnabrück e.V. bedanken“, so Räuwer. „Besonderer Dank gilt ebenso der Neuen Osnabrücker Zeitung GmbH & Co. KG, der OsnabrückHalle und Marketing Osnabrück GmbH sowie der Sparkasse Osnabrück, Hull Dance Events, der Techniker Krankenkasse, der Grüner Jäger Gastronomie, der BARMER Krankenkasse, der Starlight Showservice GmbH, dem WACH Studio und dem Wein Cabinet.“

Weitere Informationen: www.uni-osnabrueck.de/Uniball 

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Daniela Räuwer
Veranstaltungsmanagement, Uni Osnabrück
Tel.: +49 541 969-6141
daniela.raeuwer@uni-osnabrueck.de

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news-9753.atom Welchen Einfluss hat Germany’s Next Topmodel auf unsere psychische Gesundheit? Uni Osnabrück sucht Teilnehmerinnen und Teilnehmer für eine Online-Studie 2024-03-15T10:34:47+01:00 2024-03-15T10:29:45+01:00 Die Fernsehsendung Germany’s Next Topmodel ist seit fast 20 Jahren eine etablierte Casting-Show für Models mit nahezu konstant hohen Einschaltquoten. Auch in diesem Jahr ist eine weitere Staffel des Formats gestartet, allerdings mit einer Neuerung: Zum ersten Mal dürfen sowohl Kandidatinnen als auch Kandiaten an dem Wettbewerb teilnehmen. Die Universität Osnabrück untersucht derzeit, welchen Einfluss das Ansehen der Fernsehsendung auf die Zuschauerinnen und Zuschauer hat und sucht dafür Studienteilnehmende jeglicher Geschlechtsidentität sowie Personen, die an einer Essstörung oder Körperdysmorphen Störung erkrankt sind und die Sendung in ihrer Freizeit sowieso anschauen. Bei vollständiger Teilnahme erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Vergütung in Höhe von 30 Euro. Interessierte können sich bei der Studienleiterin Friederike Holtmann per E-Mail unter kpp-bodyimg@uni-osnabrueck.de melden.

Das Topmodel-Sendungsformat ist weltweit in über 40 Ländern verbreitet. Seit der ersten Ausstrahlung des deutschen Vertreters Germany’s Next Topmodel im Jahr 2006 besteht das Konzept der Sendung daraus, dass mehrheitlich junge Kandidatinnen bzw. Kandidaten, die dem aktuell vorherrschenden schlanken bzw. muskulösen Schönheitsideal entsprechen, gecastet werden. Im Laufe der einzelnen Folgen wird die hohe Bedeutung von Schlankheit und Schönheit verbal hervorgehoben und die dargestellten Körper bewertet. Gleichzeitig werden Erfolg und Anerkennung an das äußere Erscheinungsbild geknüpft. „Aus der Forschung wissen wir, dass das Konsumieren von Medien, die ein schlankes Körperideal vermitteln, insbesondere auf Personen, die bereits eine Tendenz zu Körperunzufriedenheit haben, negative Einflüsse haben kann“, so die Psychologin Friederike Holtmann von der Universität Osnabrück.

Es wurde bereits vielfach diskutiert, welche Rolle die Sendung Germany’s Next Topmodel bei den hohen Raten an Körperunzufriedenheit und Essstörungen spielt. Bisher lässt sich diese Frage wissenschaftlich nicht beantworten, weshalb sich die Universität Osnabrück in einem neuen Forschungsprojekt (Leitung: Prof. Dr. Silja Vocks) nun dafür interessiert, welchen Einfluss die Casting-Show auf das Befinden der Zuschauerinnen und Zuschauer hat.

Weitere Informationen für die Medien:
Friederike Holtmann, M. Sc. Psych. Universität Osnabrück
Gritt Ladwig, Psychologische Psychotherapeutin, Universität Osnabrück
Institut für Psychologie, Fachgebiet Klinische Psychologie und Psychotherapie
kpp-bodyimg@uni-osnabrueck.de
Instagram Klinische Psychologie Osnabrück: koerperbildforschung

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news-9751.atom Die Potentiale von Nahrungswäldern nutzen 2024-03-07T08:53:43+01:00 2024-03-07T08:49:53+01:00 Der Klimawandel macht die konventionelle Landwirtschaft immer schwieriger. Es werden alternative Ansätze benötigt, die extremen Witterungsbedingungen besser standhalten. Sogenannte Nahrungswälder bieten hier Potentiale, sind bislang aber nur eine Randerscheinung. In den vergangenen sechs Monaten hat das Institut für Geographie der Universität Osnabrück zusammen mit der Stiftung Huize Aarde aus Enschede, der Hochschule Rhein-Waal aus Kleve und der Stiftung Voedselbosbouw Nederland aus Lelystad untersucht, welche Potentiale es für Nahrungswälder in der Deutsch-Niederländischen Grenzregion gibt. Das Forschungsprojekt "Regenerative Landwirtschaft" wurde vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Interreg-VIA-Programms Deutschland-Nederland kofinanziert.

Nahrungswälder sind multifunktionale Systeme, welche Landwirtschaft, Gartenbau und Forstwirtschaft auf derselben Fläche miteinander kombinieren. Diese Art der Lebensmittelerzeugung sieht den Verzicht auf Gülle, synthetischen Dünger und Pestizide vor. „Der Nahrungswald ahmt die Struktur naturgegebener Wälder nach und verfügt über eine Vielzahl an Pflanzenarten, welche den natürlichen Stockwerken des Waldes entsprechen“, erklärt Prof. Dr. Martin Franz vom Institut für Geographie der Universität Osnabrück. So werden etwas hohe Esskastanien- oder Walnussbäume, mit niedrigeren Apfel-, Kirsch- und Birnenbäumen kombiniert. Unter diesen werden dann Haselnusssträucher und verschiedene Beerenarten gepflanzt. 

„Nach einer Wachstumsperiode von 10 bis 15 Jahren können diese Wälder jährlich bis zu 10.000 Kilo Lebensmittel und andere Produkte pro Hektar erzeugen“, berichtet Nicolaas Geijer von der Stiftung Voedselbosbouw Nederland über Erfahrungen aus den Niederlanden. In den Niederlanden wurden in den letzten 20 Jahren bereits mehrere Nahrungswälder gepflanzt. „Aus den dort gemachten Erfahrungen kann jetzt gelernt werden, um den Ansatz zu professionalisieren“, ergänzt Geijer. Dazu plant das Projektteam nun ein Nachfolgeprojekt mit mehr Partnern aus der Region. 

Wenn der Natur im Nahrungswald ihr Lauf gelassen wird, kann dies neben einer verbesserten Bodenfruchtbarkeit auch zu einer verbesserten Bestäubung und zur Verhinderung von Krankheitsausbrüchen bei Pflanzen führen. „Zudem profitieren die landwirtschaftlichen Betriebe neben den Erträgen aus Holz und Früchten oder Nüssen auch von einem verbesserten Mikroklima, einer gesunden Umwelt, einer größeren Kohlenstoffbindung sowie einer besseren Wasserqualität und -speicherung im Nahrungswald. Der Nahrungswald dient zudem als ökologisch wertvolles Habitat für verschiedene Tier- und Pflanzenarten“, ergänzt Prof. Dr. Tobias Wünscher von der Life Science Fakultät der Hochschule Rhein-Waal. 

Um den Nahrungswaldansatz aus der Nische zu holen, sollen Konzepte zur Förderung und Professionalisierung der Nahrungswaldwirtschaft entwickelt werden. Ziel ist es, auf einigen deutschen und niederländischen Demonstrationsflächen Nahrungswälder zu entwickeln, in denen dann mit den Landwirtinnen und Landwirten an der Professionalisierung des Nahrungswaldansatzes gearbeitet werden soll. „Es wird zum Beispiel erprobt, wie mit Hilfe von Robotik die bislang sehr aufwendige Ernte vereinfacht werde kann“, erklärt dazu Alfons Uijtewaal von der Stiftung Huize Aarde. Im Rahmen des Projektes wurden zwölf landwirtschaftliche Betriebe identifiziert, die sich mit ihren Flächen daran beteiligen wollen. Auch Unternehmen mit Interesse, die Produkte der Nahrungswälder zu vermarkten, wurden gefunden.

Weitere Informationen für die Redaktionen: 
Prof. Dr. Martin Franz, Universität Osnabrück, 
Institut für Geographie 
martin.franz@uos.de

Alfons Uijtewaal, Stichting Huize Aarde
post@huizeaarde.nl

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news-9749.atom Projektwoche zu kritischer Erinnerungskultur im Kontext von Holocaust und Vernichtungskrieg 2024-03-05T08:48:15+01:00 2024-03-05T08:46:52+01:00 Mit Veranstaltungen der Universität Osnabrück und verschiedener Kooperationspartner lädt das Historische Seminar vom 11. bis 17. März die interessierte Öffentlichkeit zu einer Projektwoche zum Thema Kritische Erinnerungskultur im Kontext von Holocaust und Vernichtungskrieg ein. Die Beiträge sind Ergebnis einer Reihe von Projekten, die nun zum Abschluss kommen und ihre Erträge zur Diskussion stellen. „Unser Ziel ist es, als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam mit Studierenden und Vertreterinnen bzw. Vertretern von Zivilgesellschaft in einem transnationalen und interkulturellen Kontext Praktiken kritischer Erinnerungskultur zu diskutieren und zu erproben“, so der Osnabrücker Historiker Prof. Dr. Christoph Rass.

Die Shoah und die Verbrechen des Nationalsozialismus nehmen als Zivilisationsbruch eine zentrale Rolle in der deutschen Erinnerungskultur ein. Aufarbeitungs- und Erinnerungsarbeit sind zugleich auch wichtige und oft schmerzvolle Prozesse in denjenigen Gesellschaften, die während des Zweiten Weltkriegs unter deutscher Besatzung gelitten haben. Gerade mit Blick auf Osteuropa bleibt noch viel zu tun. Derzeit verweisen das Entstehen des Dokumentationszentrums "Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzungsherrschaft in Europa" oder des "Deutsch-Polnischen Hauses" auf die Dynamik dieses Prozesses. Transnationale Vernetzungen und Zusammenarbeit sind dabei ebenso unverzichtbar wie eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

Im März 2024 kommt an der Professur für Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung eine Reihe von Projekten zum Abschluss, in denen sich Osnabrücker Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam mit Studierenden und mit Kooperationspartnern im In- und Ausland genau diesem Ziel widmen. 

Gefördert von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft und in Zusammenarbeit mit dem IBB Dortmund sowie der Geschichtswerkstatt Leonid Levin in Minsk findet vom 11. bis zum 17. März an der Universität Osnabrück der Workshop Mapping the Co-Presence of Violence and Memory in Belarusstatt, der belarussische zivilgesellschaftliche Akteure, Studierende und Historikerinnen bzw. Historiker mit Studierenden und Wissenschaftlerinnen sowie Wissenschaftlern der Uni Osnabrück zusammenbringt. Gemeinsam will die Gruppe digital public history Formate entwickeln, die von Initiativen für eine reflektierte Erinnerungsarbeit selbstbestimmt eingesetzt werden können. Ziel ist ein wechselseitiger Lernprozess, bei dem alle Beteiligten von den Erfahrungen und Ideen, die in der Gruppe zusammenkommen, Denkanstöße und Lösungsvorschläge mitnehmen können.

Begleitend zum Workshop zeigt die Projektgruppe eine Ausstellung des in Israel lebenden Fotografen Alexander Litin. Die jüdische Geschichte in der Region Mogilew und der Holocaust in Belarus stehen im Zentrum seiner Arbeit. Seit mehr als zwei Jahrzehnten dokumentiert Alexander Litin Erinnerungen und Erinnerungsorte der Shoah. In Osnabrück werden nun erstmals ausgewählte Bilder aus seinem Werk ausgestellt. Die Ausstellung wird im Studierendenzentrum der Universität (Gebäude 53) am 13. März um 18 Uhr im Beisein des Fotografen eröffnet. “Der internationale Austausch zu Fragen der Erinnerungskultur”, sagt Dr. Aliaksandr Dalhouski von der Geschichtswerkstatt Minsk, “ist dabei sehr wichtig. Für belarussische Studierende und Wissenschaftler bietet die Universität Osnabrück eine einzigartige Möglichkeit, digitale Darstellungsformen für den Wandel von Erinnerungslandschaften am Beispiel von Gedenkorten in Minsk, Mogiljow und Osaritschi zu entwickeln.”

Im März 2024 jährt sich zum 80. Mal eines der größten Kriegsverbrechen der Wehrmacht in Belarus: Damals deportierten Truppen der 9. Armee der Wehrmacht etwa 50.000 Zivilistinnen und Zivilisten in Lager nahe der Frontlinie beim Dorf Osaritschi und ließen ihre Opfer, darunter viele Mütter mit kleinen Kindern, ältere Menschen, Kranke und Menschen mit Behinderung, dort als „menschliche Schutzschilde“ beim eigenen Rückzug zurück, um „unnütze Esser“ zu beseitigen. Etwa 9.000 Menschen starben während der Deportationen oder an deren Folgen. Am 15. März 2024 um 19 Uhr – vor genau 80 Jahren waren die Deportationen in vollem Gang – sprechen Dr. Aliaksandr Dalhouski, Geschichtswerkstatt Minsk, und Prof. Dr. Christoph Rass, Universität Osnabrück, die seit vielen Jahren gemeinsam zu deutschen Kriegsverbrechen in Belarus forschen, im Ratssitzungssaal der Stadt Osnabrück über den Ereignishorizont und die Erinnerungskultur im Kontext der Deportationen von Osaritschi. Der Titel des Vortrags lautet: Osaritschi 1944. Ereignis und Erinnerung. Alle Interessierten sind herzlich zu dieser öffentlichen Veranstaltung eingeladen. 

In dieselbe Woche fällt die Abschlussveranstaltung des Projekts In Stein gemeißelt? - Digital erfahrbare Erinnerungsdiskurse im Stadtraum von Niedersachsen und Osteuropa, das durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert wird. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Professur für Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung der Universität Osnabrück, des Seminars für Mittlere und Neuere Geschichte der Georg-August-Universität Göttingen, der Fakultät für Philosophie und Geschichte der Universität Lettlands in Riga, der Geschichtswerkstatt Minsk, des Museums Friedland und des Kulturerbes Niedersachsen. Im Mittelpunkt steht die kritische Erschließung materieller Erinnerungskultur in Osteuropa und Niedersachsen mit digitalen Methoden. Am 12. März 2024 ab 18 Uhr stellen die Mitwirkenden in der Universitätsbibliothek auf dem Campus Westerberg ihre Ergebnisse in einer hybriden Veranstaltung vor. Interessierte können sich unter der E-Mail-Adresse annika.heyen@uni-osnabrueck.de anmelden.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Christoph Rass, Universität Osnabrück
Historisches Seminar 
Telefon: 0541 969 4912
crass@uos.de

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news-9745.atom 36 Studierende der Uni Osnabrück für exzellente Leistungen ausgezeichnet 2024-03-04T09:40:00+01:00 2024-03-01T12:06:23+01:00 Wie nachhaltig ist KI? Verändern ETFs unsere Marktökonomie? Und wird Geschlechtervielfalt im Internationalen Privatrecht angemessen abgebildet? Solchen und weiteren Fragen widmeten sich 36 Studierende sowie Absolventinnen und Absolventen der Uni Osnabrück in ihren wissenschaftlichen Arbeiten. Am Donnerstagabend, 29. Februar, wurden ihnen dafür die Förderpreise mit einem Gesamtwert von 22.000€ im Rahmen einer Feier im Osnabrücker Schloss verliehen. „Mein besonderer Dank gilt den großzügigen Stifterinnen und Stiftern der Förderpreise, deren Unterstützung unsere universitäre Gemeinschaft nachhaltig prägen. Ihr Beitrag ermöglicht die Würdigung individueller Leistungen und fördert die wissenschaftlichen Talente unserer Universität“, so Prof. Dr. Jochen Oltmer, Vizepräsident für Studium und Lehre. „Genauso vielfältig wie die Forschungsfelder der Preisträgerinnen und Preisträger sind auch die unterschiedlichen Stiftungen, Unternehmen, Institutionen und Vereine, die die Förderpreise ausschreiben und die zeigen, welcher starke Zusammenhalt zwischen unserer Uni und der Region besteht.“

Andrea Maciejewski, Vorstandmitglied der Universitätsgesellschaft, ergänzt: „Als Universitätsgesellschaft verstehen wir uns als Brückenbauer und Netzwerker. Wir wollen lebendige Verbindungen schaffen, zwischen den Preisträgerinnen und Preisträgern, den Stifterinnen und Stiftern und auch den Bürgerinnen und Bürgern. Deshalb zeichnen wir heute nicht nur herausragende akademische Leistungen aus, sondern auch soziales Engagement, das in die Gesellschaft hineinwirkt. Und wir freuen uns, die Preisträgerinnen und Preisträger auf ihrem Weg materiell und ideell zu unterstützen.“

Es sind die beiden großen Themen der Gegenwart und wohl auch der Zukunft: Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit. Lena Schröder stellt in ihrer exzellenten Bachelorarbeit die hochaktuelle Frage nach der Vereinbarkeit beider Bereiche: Ist eine nachhaltige KI (schon) möglich? In prägnanter und verständlicher Sprache widmet sie sich diesem hochkomplexen Thema und überzeugt mit einer absolut lesenswerten Arbeit. Kein Wunder, dass sie ihre berufliche Zukunft in der Wissenschaftskommunikation sieht.

ETF – jeder hat die Abkürzung schon einmal gehört, aber kaum jemand weiß, was sich genau dahinter verbirgt. Sie steht für Exchange Traded Funds, also Aktienfonds, die die Wertentwicklung eines Index – etwa des DAX – abbilden und zu den passiven Investmentfonds zählen. Diese Art der Geldanlage hat in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erlebt und damit die globalen und nationalen Finanzmärkte verändert. Welchen Einfluss dieser Wandel auf unterschiedliche Marktwirtschaften hat und wie er sich insgesamt auf die Unternehmensfinanzierung auswirkt, untersucht Louis Wellermann in seiner prämierten Abschlussarbeit. 

Das Geschlecht hat nicht nur eine Schlüsselfunktion für das Selbstverständnis und die Fremdwahrnehmung eines Menschen, es ist auch Bezugspunkt verschiedener Rechtsgebiete wie dem Verfassungs- oder Privatrecht und ist dabei insbesondere im Rahmen des Eheschließungs- und Abstammungsrecht von Bedeutung. Colin Partington hat in seiner herausragenden Studienarbeit die rechtlichen Herausforderungen einer sich ausdifferenzierenden Landschaft von Geschlechtskategorien aufgezeigt, die der rechtlichen Situation von trans- und intersexuellen Menschen häufig nicht gerecht wird.

Diese und alle weiteren Preisträgerinnen und Preisträger werden zusammen mit den jeweiligen Stifterinnen und Stiftern in der Förderpreis-Broschüre vorgestellt (www.uni-osnabrueck.de/foerderpreise)

Zu den diesjährigen Stiftern der Förderpreise gehören: die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Universität Osnabrück e. V., die Herrenteichslaischaft Osnabrück, das Unternehmen Felix Schoeller Holding GmbH & Co. KG, die ROSEN Gruppe, Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering, die Kreishandwerkerschaft Osnabrück, der Sprengel Osnabrück der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers, der Verkehrsverein Stadt und Land Osnabrück e. V., die Intevation GmbH, das Bistum Osnabrück, die MLP Finanzberatung SE, das Studierendenwerk Osnabrück, Prof. Dr. Hartmuth Kinzler, der Alumni Sozialwissenschaften Universität Osnabrück e. V., die Hans Mühlenhoff-Stiftung, das Pianohaus Kemp, FrOG ‒ Freunde der Osnabrücker Geographie e. V., der Universitätsverlag Osnabrück/Brill Deutschland GmbH, Prof. Dr. Oliver Vornberger, Claus Kerkhoff & das Institut für Gesundheitsforschung und Bildung, die jpc-schallplatten Versandhandelsgesellschaft mbH – Produktion cpo, der Förderkreis der Osnabrücker Friedensgespräche e. V. und die Internationale Juristenvereinigung Osnabrück.

Die Preisträger sind: Dr. Alexander Antonov, Tom Arlinghaus, Hannah Marie Arnold, Jason Braune, Pascal van Dijk, Johanna Eichler, Sophie Haas, Jannik Hoferichter, Tobias Marc Härtel, Jan Klaassen, Elena Lahrmann, Vanessa Leinigen, Lukas Lessing, Leon Lindecke, Janet Lusmöller, Jannis Mast, Thilo Nannen, Hannah Niedenführ, Sascha Niemann, Inga Nowak, Colin Partington, Florian Rahn, Andreas-Patrick Regn, Julian Rocks, Dr. Alena Rodda, Andrea Sommer, Jan Schepmann, Caroline Schulze, Lena Schröder, Julia Stäudle, Carl Julius Voget, Katharina Weerts, Louis Wellermann, Nikolas Wintering, Franziska Wistuba, Helena Witschel.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Daniela Räuwer
Veranstaltungsmanagement, Uni Osnabrück
Tel.: +49 541 969-6141
daniela.raeuwer@uni-osnabrueck.de

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news-9742.atom Vortrag: Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre – Rettung oder Risiko? 2024-02-28T08:54:15+01:00 2024-02-28T08:52:11+01:00 Im Kampf gegen die Klimakrise erscheint es als eine logische Lösung, Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Atmosphäre wieder einzufangen und dauerhaft sicher zu lagern, kurz auch CCS genannt (engl.: carbon capture and storage). Gerade hat der Wirtschaftsminister Robert Habeck die Eckpunkte und den Gesetzentwurf für CCS in Deutschland vorgestellt. Am Donnerstag, 7. März, erläutert die Physikerin Dr. rer. nat. Carola Meyer im großen Physik-Hörsaal der Uni Osnabrück, Barbarstraße 7, um 16 Uhr die Hintergründe dieser Technologie. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen; eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Im Rahmen ihres Habilitationskolloquiums erklärt die Wissenschaftlerin verschiedene CCS-Technologien, sowohl für Abscheidung als auch für die Speicherung von CO2. Der Schwerpunkt wird dabei auf der direkten Abscheidung aus der Luft liegen, für die der physikalische Hintergrund dargestellt und die sich daraus ergebenden Begrenzungen diskutiert werden. Im Hinblick auf die CO2-Speicherung werden die wichtigsten europäischen Projekte und ihre wesentlichen Ergebnisse vorgestellt. Abschließend werden die Risiken und Aussichten von CCS-Technologien bewertet, mit einem Schwerpunkt auf möglichen Beiträgen der physikalischen Forschung zur Förderung von Entwicklungen in diesem Bereich.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Carola Meyer, Universität Osnabrück
Institut für Physik
carola.meyer@uos.de

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news-9740.atom Ausgezeichnete Gleichstellung mit Prädikat: Gleichstellungskonzept erneut ausgezeichnet 2024-02-28T08:44:17+01:00 2024-02-28T08:42:09+01:00 Es ist erneut ein großartiger Erfolg für die Gleichstellung an der Universität Osnabrück: Im Rahmen der ersten Auswahlrunde des Professorinnenprogramms 2030 des Bundes und der Länder wurde die Universität zum vierten Mal in Folge positiv evaluiert. Darüber hinaus wurde sie zum zweiten Mal in Folge für ihr „Gleichstellungskonzept für Parität“ mit dem Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ gewürdigt. Sie gehört damit in dieser Antragsrunde zu den 22 von bundesweit 96 Hochschulen, deren Gleichstellungskonzept als hervorragend bewertet wurde. „Ich freue mich unglaublich, dass unsere Arbeit im Bereich Gleichstellung eine solche Anerkennung erhält“, erklärt Universitätspräsidentin Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl. „Es zeigt zugleich, wie sehr Gleichstellung innerhalb unserer Universität in allen Bereichen wirklich gelebt und als Querschnittsaufgabe von allen Mitarbeitenden gesehen und umgesetzt wird.“ 

Die Universität kann nun bis zu drei Erstrufe von Wissenschaftlerinnen auf W2- oder W3-Professuren in die fünfjährige Förderung aufnehmen und erhält durch die Auszeichnung zudem die Möglichkeit zur Förderung einer zusätzlichen Stelle für eine Nachwuchswissenschaftlerin, wenn diese Stelle eine planbare und verlässliche Karriereperspektive zur Professur eröffnet. „Mit dieser Auszeichnung wird auch vonseiten des Bundes und der Länder deutlich gemacht, wie sehr das Professorinnenprogramm als strategisches Instrument einer gleichstellungsgerechten Berufungspolitik an unserer Uni etabliert ist“, so die Vizepräsidenten für Internationales, Diversität und wissenschaftliche Qualifikation, Prof. Dr. Andrea Lenschow. „Mein herzlicher Dank dafür geht an das Team des Gleichstellungsbüros und die dezentralen Gleichstellungsbeauftragten für ihr großes Engagement!“ 

Bereits in den drei vorangegangen Phasen des Professorinnenprogramms (2008-2022) konnte die Universität mit ihrem Gleichstellungskonzept überzeugen und so insgesamt neun herausragende Wissenschaftlerinnen berufen. Gleichzeitig gelang es, mit der Förderung durch das Programm eine Vielzahl an innovativen Gleichstellungsmaßnahmen an der Universität zu entwickeln und umzusetzen.

Durch die positive Begutachtung in der vierten Programmphase erhält die Universität die Möglichkeit, ihre Gleichstellungsarbeit weiter auszubauen. Der Fokus der zukünftigen Schwerpunktsetzung liegt zum einen im Ausbau gleichstellungsfördernder Maßnahmen und Strukturen wie der Implementierung eines umfassenden gendersensiblen Berufungsmanagements sowie der Professionalisierung und Stärkung der dezentralen Gleichstellungsarbeit. Zum anderen wird die Universität ihr Gendercontrolling erweitern, mit dem Ziel ein standardisiertes Berichtswesen mit Gleichstellungsdaten für verschiedene Entscheidungsebenen zu etablieren. Gleichzeitig werden Maßnahmen zur Förderung einer intersektionalen Gleichstellungsarbeit weiterentwickelt sowie die Qualifizierung und Vernetzung von Wissenschaftlerinnen über alle Statusgruppen hinweg vorangetrieben. 

„Ich freue mich über diesen erneuten Erfolg, der verdeutlicht, dass die Universität Osnabrück das Thema Gleichstellung ernst nimmt und seit nunmehr 15 Jahren konsequent verfolgt. Mein Dank gilt hier all denjenigen, die auf Ebene der Fachbereiche zur Entwicklung und Umsetzung richtungsweisender Gleichstellungsmaßnahmen beigetragen haben. In der Folge werden diese dezentralen Gleichstellungsbemühungen weiter ausgebaut“, so Dr. Sabine Jösting als für das Professorinnenprogramm verantwortliche zentrale Gleichstellungsbeauftragte.  

Zum Hintergrund: Um mehr Frauen auch nach der Promotion im Wissenschaftssystem zu halten und ihre Präsenz auf allen Qualifikationsstufen zu steigern, haben Bund und Länder 2008 das Professorinnenprogramm ins Leben gerufen. Für die bisherigen drei Phasen wurden insgesamt 500 Millionen Euro bereitgestellt. In der nunmehr vierten Programmphase (2023 bis 2030) beträgt das Mittelvolumen 320 Millionen Euro, die je zur Hälfte von Bund und Ländern aufgebracht werden. Die Hochschulen können im Rahmen des Programms bis zu drei Professorinnen berufen und erhalten hierfür eine Anschubfinanzierung von bis zu 165.000 Euro jährlich für bis zu fünf Jahre. Neu im Professorinnenprogramm 2030 ist, dass Hochschulen mit dem Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ mit einer zusätzlichen Stelle für eine Nachwuchswissenschaftlerin gefördert werden, wenn diese Stelle eine planbare und verlässliche Karriereperspektive zur Professur eröffnet. Darüber hinaus bietet das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur aus dem Programm „zukunft.niedersachsen“ eine zusätzliche Förderung für die über das Professorinnenprogramm 2030 berufenen Professorinnen. Die Förderung ist ausgerichtet auf drei Jahre und umfasst je Professur bis zu 100.000 Euro jährlich.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Sabine Jösting, Universität Osnabrück
Gleichstellungsbeauftragte
E-Mail: sabine.joesting@uos.de

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news-9738.atom Öffentlicher Vortrag: Augenerkrankungen im Fokus der Hirnforschung 2024-02-28T11:37:35+01:00 2024-02-15T09:43:22+01:00 Der sprichwörtliche „Blick in die Welt“ gibt uns entscheidende Informationen zu Denken, Fühlen, und Handeln. Doch was passiert, wenn die Kommunikation von Auge und Gehirn gestört ist? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt der Mediziner Prof. Dr. Michael Hoffmann am Dienstag, 27. Februar, um 18 Uhr in der Schlossaula der Universität Osnabrück. Der Leiter der Sektion für Klinische und Experimentelle Sinnesphysiologie der Augenklinik der Otto-von-Guericke Universität in Magdeburg widmet sich seit 2004 dem Thema Augenerkrankungen im Fokus der Hirnforschung. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Veranstalter sind Prof. Dr. med. Peter König vom Institut für Kognitionswissenschaft der Universität Osnabrück in Kooperation mit der feelSpace GmbH.

Zum Hintergrund des Vortrages: Wir öffnen die Augen und sehen scheinbar die Welt so, wie sie ist. Dies ist für uns selbstverständlich, bedarf aber der harten Arbeit unserer Augen und unseres Gehirns. Um diese Vorgänge zu verstehen, lohnt es sich aufzuklären, wie sich das Gehirn und letztendlich unser Sehen verändert, wenn bestimmte Anteile des Sehapparates ausfallen. Dies ist für unser grundlegendes Verständnis des Sehens von Interesse sowie für die Entwicklung neuartiger Therapiekonzepte bedeutsam. Einen Schlüssel stellt hierbei die Untersuchung von Personen mit bestimmten Augenerkrankungen dar. Speziell darauf wird Prof. Hoffmann, der mit einer Kombination aus Hirnstrommessungen, Bildgebenden Verfahren sowie Wahrnehmungstests zahlreiche Studien durchführte, eingehen und auch zeigen, wie die Zuhörerinnen und Zuhörer ihr eigenes Sehen auf die Probe stellen können.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Peter König, Universität Osnabrück
Institut für Kognitionswissenschaft
peter.koenig@uos.de

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news-9733.atom Der Botanische Garten feiert seinen 40. Geburtstag mit großem Programm 2024-02-13T16:08:23+01:00 2024-02-12T09:14:25+01:00 Der Botanische Garten der Universität Osnabrück feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum zeitgleich mit dem 50-jährigen Bestehen der Universität. Zwei Ereignisse, die mit einem sehr vielfältigen und abwechslungsreichen Programm gefeiert werden sollen und in bewährten und neuen Formaten ihren Ausdruck finden.  Botanische Vorträge und Führungen über Wildbienen, heimische und tropische Biodiversität, den Schutz der biologischen Vielfalt und eine große Ausstellung des Fachbereichs Biologie/Chemie über „Wissenschaft für eine lebenswerte Zukunft!“ geben dem Programm einen roten Faden. Zum Auftakt wird Prof. Dr. Klaus Lunau, Düsseldorf, am Dienstag, 20. Februar, um 18.30 Uhr im Helikoniensaal im Botanischen Garten über Bienen und wie sie Blumenfarben wahrnehmen referieren; der Eintritt ist frei.

Weitere Angebote kommen aus dem Gartenteam, zeugen von der vielfältigen gärtnerischen Praxis und führen in die nicht-öffentlichen Gewächshäuser: Sei es die Vermehrung und Kultur von Zimmerpflanzen, von Kakteen, tropischen Farnen und Nutzpflanzen. Können Rhododendren auch ohne Torf wachsen und was wächst in den Osnabrücker Alpen? Exklusive Antworten gibt es im Garten. 

Auch an Kunst und Kultur darf dieses Jahr nicht zu kurz kommen: Erstmalig wird das Stadtensemble GENERATIONEN des Theater Osnabrück im Garten auftreten. Insgesamt sieben Vorstellungen sind im Juni und September geplant, bei dem der Botanische Garten mehr sein wird als nur Kulisse.

Die Grüne Schule lädt u.a. ein zu Summerfeeling - Gartenführung mit Cocktail und zum Feierabend in die Tropen, begleitet von Sebastian Holt, einem jungen Studenten der Biologie, der im Regenwaldhaus seine Bilder aus Costa Rica präsentieren wird. Sonntagsspaziergänge u.a. zu fabelhaften Schmetterlingsgewächsen (Fabaceen) und Tipps zum richtigen Umgang mit selbst geerntetem Saatgut stehen weiter zur Auswahl. 

„Dem Freundeskreis danken wird an dieser Stelle von Herzen“, so Prof. Dr. Sabine Zachgo, Gartendirektorin. „Ohne sein Engagement wären manche Veranstaltungen nicht möglich: vom Pflanzentauschmarkt im April, den Bonsai-Tage im Mai, die Theatertage im Sommer bis zum Märchenabend für Erwachsene mit Musik im November, um nur einige der größeren Veranstaltungen des Jubiläumsjahrs zu nennen.“

Mehr Infos zum Programm finden Sie unter https://www.bogos.uni-osnabrueck.de/

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Yvonne Bouillon, Universität Osnabrück
Botanischer Garten
yvonne.bouillon@uos.de

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news-9731.atom Innovative Lehre: Preisträgerinnen und -träger der Ausschreibung LehrZeit ausgewählt 2024-02-06T09:43:13+01:00 2024-02-06T09:39:45+01:00 Studierenden und Lehrenden Zeit für die Entwicklung innovativer Lehrideen zu geben, ist seit 2018 Ziel der Ausschreibung LehrZeit an der Universität Osnabrück. Gleichzeitig sollen damit die universitären Qualitäts- und Qualifikationsziele Studium und Lehre (Q-Ziele) – Wissenschaftlichkeit, Interdisziplinarität, Profilbildung und Persönlichkeitsbildung – umgesetzt werden. In der sechsten Förderrunde werden nun drei Projektteams aus Studierenden und Lehrenden für das Sommersemester 2024 mit jeweils bis zu 25.000 Euro gefördert. 

„Auch in diesem Jahr hatte die Jury angesichts der vielen sehr guten Anträge wieder eine schwierige Wahl zu treffen“, so der Vizepräsident für Studium und Lehre, Prof. Dr. Jochen Oltmer. „Dabei macht es mich immer wieder stolz zu sehen, mit wieviel Ideenreichtum und Mut für Neues unsere Studierenden und Lehrenden neue und höchst spannende Lehrformate kreieren.“

In dieser Ausschreibungsrunde liegt der Förderschwerpunkt auf Projekten und Formaten, die sich mit einem der Querschnittsthemen der Q-Ziele "Internationalisierung, Gender und Diversität" auseinandersetzen. Das Gutachterteam, bestehend aus Prof. em. Dr. Renate Zimmer und Prof. em. Dr. Oliver Vornberger, sowie den Mitgliedern der Ständigen AG Lehre als Jury haben aus elf eingegangenen Anträgen die folgenden drei Projekte ausgewählt:

„Diversitätssensibel Sachunterricht gemeinsam unterrichten – ein hochschulübergreifendes Projekt zur inklusiven Kooperationskompetenz angehender Grund- und Förderschullehrer:innen“
Antragstellerin: Prof. Dr. Eva Gläser, Fachgebiet Sachunterricht
Dabei geht es um die Förderung der Kooperationskompetenz in inklusiven Lernsettings durch ein hochschul- und schulform-übergreifendes Seminar im Sachunterricht mit Studierenden für das Förderschullehramt (Universität Hannover) sowie für das Grundschullehramt (Uni Osnabrück).

Sprachliche Diversität und Deutsch als Zweitsprache: Theorie trifft Praxis“
Antragstellerin: Prof. Dr. Katharina Nimz, Institut für Germanistik
Vorgesehen ist die Planung und Umsetzung eines Projekts, das Theorien zum Erwerb des Deutschen als Zweitsprache mit konkreter Sprachförderpraxis durch außeruniversitäre Projektpartner verbindet.

Jugend macht Hochschule: ein partizipatives Lehrprojekt zum Thema Diskriminierung im Jugendalter
Antragstellerin und Antragssteller: Prof. Dr. Maarten van Zalk, Wilma Middendorf, Fachgebiet Entwicklungspsychologie
Hierbei geht es um die Vermittlung methodischer Grundlagen partizipativer Forschung und Erprobung partizipativer Ansätze in der Hochschullehre durch Gestaltung von Lehrinhalten mit Studierenden und Jugendlichen, um praxisrelevantes und zielgruppenorientiertes Wissen über die Thematik „Diskriminierung im Jugendalter“ zu erarbeiten. 

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Britta Scheideler, Universität Osnabrück
Dezernat für Hochschulentwicklungsplanung
britta.scheideler@uos.de

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news-9730.atom Klimaresilienz – Moose als Lehrmeister der Anpassungen 2024-01-31T12:10:03+01:00 2024-01-31T12:05:05+01:00 Wie Pflanzen die Erde eroberten und sich an neue, herausfordernde Verhältnisse anpassen können, untersucht das MAdLand Projekt unter Beteiligung der Uni Osnabrück. Wetterextreme wie Dürren, Überflutungen und Temperaturschwankungen werden durch den Klimawandel in Zukunft häufiger auftreten. Nicht nur Menschen, sondern auch Pflanzen müssen sich diesen drastischen Umweltveränderungen anpassen. Dies stellt insbesondere die Land- und Forstwirtschaft, aber auch den Erhalt der Biodiversität vor Herausforderungen. Um zu verstehen, wie Pflanzen mit diesen Extremsituationen umgehen können, blickt das Verbundprojekt „MAdLand – Molekulare Adaptation an das Land: Evolutionäre Anpassung der Pflanzen an Veränderung“, an dem auch die Universität Osnabrück beteiligt ist, zunächst in die Vergangenheit. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Schwerpunktprogramm schaut dafür genauer gesagt 500 Millionen Jahre zurück: In die Zeit, als die Pflanzen das Wasser, ihren ursprünglichen Lebensraum, verließen und das Land eroberten und sich dort an neue Umweltbedingungen und rasche Veränderungen anpassen mussten.

Im Teilvorhaben der ersten Phase von MAdLand konnten unter der Leitung von Prof. Dr. Sabine Zachgo, Professorin für Botanik am Fachbereich Biologie/Chemie und Direktorin des Botanischen Gartens an der Uni Osnabrück,bereits wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. Das Projekt wird nun von der DFG für weitere drei Jahre mit über 250.000 Euro gefördert.

Vor 500 Millionen Jahren entwickelten sich aus einer Süßwasseralge die ersten Landpflanzen, die an Land überleben konnten. Damals war die Welt ein öder Ort: Statt fruchtbarer Erde gab es karge Felslandschaften. Die Sonnenstrahlung wurde nicht mehr durch das Wasser abgepuffert und die Pflanzen waren Trockenstress ausgesetzt und mußten aber auch mit Starkregen und Überflutungen zurechtkommen.

Um zu überleben, mussten sich die Pflanzen anpassen und dafür auf molekularer Ebene verändern. Um diese Anpassungsprozesse zu verstehen, untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von MAdLand Algen und Moose. „Wir haben beispielsweise ein Schlüsselregulatorgen gefunden, dass die Bildung von neuen, bislang nicht bekannten Pigmenten in einem Brunnenlebermoos reguliert, mit denen sich diese Moose vor Sonenneinstrahlung an Land schützen können. Solche Eigenschaften könnten künftigen Pflanzen helfen, den veränderten Bedingungen des Klimawandels zu trotzen. Deshalb ist es wichtig, die Gene zu finden, die diese Prozesse als Schlüsselregulatoren steuern“, erklärt Prof. Dr. Zachgo.

In der zweiten Projektphase soll als neuer Modellorganismus das Untergetauchte Sternlebermooses, Riccia fluitans, aufgebaut werden. „Das Besondere an diesem amphibischen Lebermoos ist seine enorme Plastizität – das bedeutet, dass es kann sich stark verändern kann, um sich der jeweiligen Umweltbedingung anzupassen. Aus dem einen Genotyp des Mooses, also aus ein und derselben Erbinformation, können sich zwei verschiedene Varianten der Pflanze entwickeln: Eine, die an das Land und eine die an das Wasser angepasst ist“, erläutert Dr. Felix Althoff, der dieses Moos aus dem Teich des Botanischen Gartens der Universität Osnabrück entnommen und in Laborkultur gebracht hat.

„Dieses Moos eignet sich besonders gut als Modellorganismus, da sein Genom relativ klein ist“, ergänzt Lara Canovai, die als Doktorandin im MadLand Projekt gefördert wird. „Wir konnten bereits zeigen, dass die Zellwandaubildung im Wasser und an Land unterschiedlich abläuft. Während Riccia fluitans im Wasser nur eine dünne Schutzschicht ausbildet, ist die Zellwand an Land dicker und schützt so die Landform wesentlich besser vor Austrocknung.“ Die Osnabrücker Forscherinnen und Forscher konnten auch bereits die sogenannte CRISPR/Cas9 Genschere etablieren. „Mit dieser Genome Editing Methode können wir wichtige Funktionen von Schlüsselregulatorgenen in Riccia fluitans ausschalten und so untersuchen, warum und wofür diese Gene im Wasser oder an Land verantwortlich sind“, so Prof. Dr. Zachgo. 

Der MAdLand Verbund bietet mit über 20 Forschergruppen interdisziplinäre Kooperationsmöglichkeiten, um in der zweiten Förderphasemolekulare Anpassungen an das Landleben und variable Umweltbedingungen umfassend zu untersuchen. Das Teilprojekt der Uni Osnabrück verwendet die identifizierten Moosgene um dann vergleichende Untersuchungen mit Blütenpflanzen durchzuführen. Die Kenntnisse der molekularen Adaptionsmechanismen an variable Umweltbedingungen können so auch einen Beitrag für zukünftige Nutzpflanzenzüchtungen liefern.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. rer. nat. Sabine Zachgo
Fachbereich Biologie/Chemie, Uni Osnabrück
Tel.: +49 541 969- 2840
szachgo@uni-osnabrueck.de

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news-9728.atom Machen Kriege nationalistisch? Studie in renommiertem Journal erschienen  2024-01-29T09:30:54+01:00 2024-01-29T09:27:14+01:00 Können Kriege Nationalismus fördern? In der aktuellen Ausgabe (Band 118) des renommiertesten Journals für Politikwissenschaft, der American Political Science Review, untersucht Prof. Alexander De Juan von der Universität Osnabrück diese Frage gemeinsam mit Kollegen von den Universitäten Oxford, Princeton, Oslo und Bergen. Die Studie beschäftigt sich mit dem Aufstieg der NSDAP und zeigt unter anderem, dass Landkreise mit einer hohen Belastung durch Kriegstote im Ersten Weltkrieg stärker für extreme nationalistische Parteien stimmten. 

Um Kriegsverluste auf lokaler Ebene zu messen, haben Alexander De Juan, Felix Haaß, Carlo Koos, Sascha Riaz und Thomas Tichelbaecker digitalisierte Daten aller 7,5 Millionen deutschen Soldaten, die im Ersten Weltkrieg verwundet wurden oder starben, analysiert. Sie kombinieren diese Daten auf der Landkreisebene mit Informationen über die Stimmenanteile der beiden wichtigsten rechtsnationalen Parteien in der Weimarer Republik, der NSDAP und der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP).

Die Studie zeigt, dass während der gesamten Zwischenkriegszeit die Wahlunterstützung für rechtsnationale Parteien, einschließlich der NSDAP, in Landkreisen mit überdurchschnittlich hohen Opferzahlen um ca. 2,5 Prozentpunkte höher lag als in anderen Landkreisen.

Um den zugrundeliegenden Mechanismen dieses Befunds auf die Spur zu kommen, untersuchen die Wissenschaftler die individuellen Mitgliedschaften in nationalistischen Organisationen wie der NSDAP und Hitlerjugend, politische Einstellungen, die in Briefen von NSDAP-Mitgliedern zum Ausdruck kommen, und den moderierenden Effekt von Kriegsdenkmälern. De Juan: „Die Ergebnisse stimmen mit unserer These überein, dass die Konfrontation mit den menschlichen Kosten des Ersten Weltkriegs die nationalistischen Präferenzen von Zivilisten – und nicht von Veteranen – erhöht hat. Wir finden auch Belege dafür, dass die Auswirkungen der Gefallenen des Ersten Weltkriegs durch Prozesse des lokalisierten kollektiven Gedenkens verstärkt wurden.“

Insgesamt liefern die Ergebnisse drei wichtige Befunde. Erstens ergänzen sie die Forschung zu den Ursachen des Aufstiegs der NSDAP und belegen auf der Mikroebene, wie Kriege sich auf die Unterstützung von nationalistischen Parteien auswirken. Zweitens erweitern sie frühere Untersuchungen zu den landesweiten Auswirkungen des Ersten Weltkriegs im Hinblick auf die Rolle der geografischen Verteilung der Kriegstoten – die NSDAP konnte vor allem dort Nutzen aus dem Krieg ziehen, wo die lokale Bevölkerung besonders große Verluste zu verzeichnen hatte. Drittens leistet die Studie einen Beitrag zur Forschung über die Auswirkungen von Krieg auf politisches Verhalten. „Wir zeigen, dass die Nähe zu Opfern im Kontext internationaler Kriege langfristige Auswirkungen auf politische Einstellungen haben kann, die über die Bewertung laufender Kriege und amtierender Regime hinausgehen, so De Juan. „Unsere Ergebnisse zeigen, wie Kriege Spiralen aus nationalistischen politischen Programmen und zwischenstaatlicher Gewalt befördern können“.

Link zum Artikel: https://www.cambridge.org/core/journals/american-political-science-review/article/war-and-nationalism-how-ww1-battle-deaths-fueled-civilians-support-for-the-nazi-party/06D9FB5556788A56FE95972CA3CBD3B6

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Alexander De Juan, Universität Osnabrück
Institut für Sozialwissenschaften
alexander.dejuan@uos.de

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news-9726.atom Die Uni organisiert 2024 erneut Multi-Stakeholder Hautkrebs-Summit  2024-01-23T09:31:04+01:00 2024-01-23T09:27:33+01:00 Im Rahmen des 32. Jahreskongresses der European Academy of Dermatology and Venereology (EADV) in Berlin mit mehr als 15.000 Teilnehmenden organisierten Prof. Dr. med. Swen Malte John von der Universität Osnabrück und Prof. Dr. med. Matthias Augustin (Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf) im Oktober des vergangenen Jahres bereits den zweiten internationalen Multi-Stakeholder Hautkrebs-Summit. Um an die dort getroffenen positiven Ergebnisse anschließen zu können, wird schon das dritte Summit für den 10. September 2024 im Rahmen der 6. International Conference UV and Skin Cancer Prevention in Brisbane, Australien, vorbereitet. Es wird erneut maßgeblich von der Universität Osnabrück organisiert. Die Veranstaltung 2023 fand unter dem den Titel “Occupational and Non-occupational Skin Cancer: A Persisting Global Burden“ in Trägerschaft der EADV, der International League of Dermatological Societies (ILDS) und der internationalen Patientenorganisation GlobalSkin statt. Der Kongress schloss sich an den ersten Multi-Stakeholder Hautkrebs-Summit an, der in Paris im April 2019 einen viel beachteten globalen Aufruf zu besserem Arbeitsschutz, Prävention und Entschädigung von erkrankten Arbeitern hervorgebracht hat.

„Mindestens 70 Millionen Außenbeschäftigte in Europa stellen aufgrund beruflicher Sonnenbestrahlung eine Hochrisikogruppe für Hautkrebs dar. In Deutschland ist Hautkrebs durch Sonne am Arbeitsplatz bereits die zweithäufigste anerkannte Berufskrankheit und die, die am häufigsten zu Rentenansprüchen führt“, so Prof. John. Im Fokus des Summit stand das Ziel vermehrter Präventionsanstrengungen speziell für zwei Hochrisikopopulationen für Hautkrebs, neben Außenbeschäftigten auch Menschen mit Albinismus – dies auch unter den Aspekten des Klimawandels. „Präventionsmaßnahmen sind simpel und unkompliziert, werden am Arbeitsplatz jedoch häufig nicht umgesetzt. Hier müssen wir ansetzen“, betont Prof. Augustin. 

An der Veranstaltung teilgenommen haben unter anderem Vertreterinnen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der International Labour Organization (ILO), der europäischen Gewerkschaften, der EU-Kommission, des europäischen Parlaments, der Patientenorganisationen einschließlich der Global Albinism Alliance (GAA), der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und die Präsidenten der großen nationalen und internationalen dermatologischen Fachgesellschaften. Die WHO macht darauf aufmerksam, dass nach jüngsten Erhebungen weltweit jeder dritte Todesfall durch Hautkrebs auf Sonne am Arbeitsplatz zurückzuführen ist. Entsprechend machen die Veranstalter erneut in einem Global Call to Action auf die Handlungserfordernis angesichts der weltweiten Hautkrebsepidemie aufmerksam.

Das Treffen in Australien steht unter Motto: „Occupational Skin Cancer: The Sleeping Giant“ und wird darauf aufmerksam machen, dass diese Themen – und leider auch die an Hautkrebs erkrankten Beschäftigten – noch immer nicht die Aufmerksamkeit erlangen, die sie verdienten. Selbst von Krebsregistern wird heller Hautkrebs („non-melanoma skin cancer“), weil er so häufig ist, vielfach ignoriert. Hierdurch bleiben bedeutende Potentiale für Prävention ungenutzt.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. med. Swen Malte John, Universität Osnabrück
Abteilung Dermatologie, Umweltmedizin, Gesundheitstheorie und
Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation 
Am Finkenhügel 7a, 49076 Osnabrück
Tel.: + 49 541 969 2357
johnderm@uni-osnabrueck.de

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news-9724.atom Physik erleben: Uni lädt Oberstufenschüler zum Probestudium ein 2024-01-22T08:58:12+01:00 2024-01-22T08:55:58+01:00 In den Osterferien, vom 26. bis 27. März, findet an der Universität Osnabrück wieder ein Physik-Probestudium statt. Angesprochen sind Schülerinnen und Schüler der letzten beiden Oberstufenjahrgänge, die ein Physikstudium einmal ausprobieren möchten. Anmeldungen für das diesjährige Probestudium sind unter www.physik-probestudium.de bis zum 11. März möglich. Weitere Auskünfte erteilt Dr. Monika Wesner, Tel. (0541) 969-2648, E-Mail mwesner@uni-osnabrueck.de 

An den beiden Tagen kann der Studienbetrieb im Fach Physik aktiv erlebt werden. Angeboten werden Vorlesungen und Informationsveranstaltungen, außerdem kann an Original-Versuchen des Studierendenpraktikums selbst experimentiert werden. Informationen aus erster Hand gibt es in Gesprächen mit Studierenden und Professoren, beim Mittagessen in der Mensa und bei Führungen durch Forschungslabore.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Monika Wesner, Universität Osnabrück
Fachbereich Physik
Barbarastraße 7, 49069 Osnabrück
Telefon: +49 541 969 2648
mwesner@universitaet-osnabrueck.de

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news-9722.atom Afrikas Chance auf grünen Strom: Studie untersucht Voraussetzungen für postfossiles Szenario 2024-01-17T12:32:40+01:00 2024-01-17T12:30:08+01:00 Bis ins Jahr 2040 könnten 80 Prozent der benötigten Energie in Afrika von Solar-, Wind- und Wasserkraft kommen – wenn die Leistung der vorhandenen Kraftwerke voll ausgeschöpft und alle derzeit geplanten Anlagen auch gebaut würden. Zu diesem Schluss kommt eine gemeinsame Studie der Universität Tübingen, der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, der Universität Osnabrück und der University of Rwanda, die nun im Fachjournal Nature Reviews Earth & Environment (https://www.nature.com/articles/s43017-023-00501-1) veröffentlicht wurde. 

„Genug Sonne, Wind und Wasser sind auf dem Kontinent vorhanden. Viele afrikanische Länder könnten das fossile Zeitalter überspringen. Dazu müssten aber natürlich ein paar Weichen gestellt werden“, sagt Rebecca Peters, Doktorandin im Fachbereich Geowissenschaften der Universität Tübingen und Hauptautorin der Studie. Unter der Leitung von Professorin Christiane Zarfl und Kooperationspartnern aus Deutschland und Rwanda hat sie alle vorhandenen Daten über Kraftwerke für erneuerbare Energien in Afrika in einer umfassenden Datenbank zusammengeführt und die einschlägigen wissenschaftlichen Untersuchungen zu dem Thema ausgewertet. 

Stark gefallene Produktionskosten für Solar- und Windenergie machen den massiven Ausbau regenerativer Energien in Afrika möglich, obwohl der Energiebedarf auf dem Kontinent in den kommenden Dekaden massiv steigen wird: Zweidrittel der Bevölkerung hat aktuell noch gar keinen Zugang zu Elektrizität und das Bevölkerungswachstum von derzeit 2,6 Prozent südlich der Sahara ist höher als in anderen Weltgegenden. 

Solar- und Windkraftwerke könnten dezentral und in lokalen Netzen ohne Anschluss an Überlandleitungen betrieben werden – darin liege ein enormer Vorteil regenerativer Energiequellen, so das Autorenteam. Ein großflächiger Ausbau des Stromnetzes auch in ländliche Regionen hinein ist laut der Auswertung teuer und nicht nötig. Weitere Potenziale für eine höhere Energieproduktion in Afrika liegen im störungsfreien Betrieb der vorhandenen Kraftwerke, in geringeren Energieverlusten bei Stromexporten und einer geeigneten Kombination verschiedener Energieformen zum Ausgleich von Schwankungen in der Solar- und Windenergie-Produktion. 

„Den ungebremsten Ausbau der Wasserkraft sehen wir dagegen skeptisch“, erklärt Professor Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Gewässerökologe und Mitautor der Studie und fährt fort: „Obwohl Afrika der Kontinent mit den weltweit noch am wenigsten ausgeschöpften Reserven für diese Energieform ist und derzeit die Wasserkraft bereits einen Anteil von 63 Prozent an der Produktion erneuerbarer Energie ausmacht, würde ein massiver Ausbau von Staudämmen und -seen die derzeit noch frei fließenden Flüsse unwiederbringlich verändern und zugleich viele Anwohnerinnen und Anwohner zur Umsiedelung zwingen.“

Das nachhaltige Elektrizitätsszenario für einen universellen Zugang zu erneuerbarer Elektrizität in Afrika setzt voraus, dass Länder mit starker Abhängigkeit von Kohle wie Südafrika oder von Gas wie Algerien, Tunesien oder Libyen auf den weiteren Ausbau von Kohle- und Gaskraftwerke verzichten und ebenfalls einen Übergang zu sauberer Energiegewinnung vollziehen. „Der Strukturwandel ist nur durch eine Verdoppelung der derzeitigen Investitionen bis 2030 möglich und durch zusätzliche Investitionen in Höhe von 30 Milliarden Dollar jährlich, um Zugang zur Elektrizitätsversorgung für alle zu gewährleisten“, sagte Dr. Jürgen Berlekamp vom Forschungszentrum Institut für Umweltsystemforschung von der Universität Osnabrück. Investitionen aus dem Ausland seien dafür notwendig. Seit den Nullerjahren spiele neben den USA und europäischen Ländern dabei zunehmend China eine entscheidende Rolle. 

Weitere Informationen für die Medien:
Dr. Jürgen Berlekamp, Universität Osnabrück
Forschungszentrum Institut für Umweltsystemforschung
juergen.berlekamp@uni-osnabrueck.de

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news-9718.atom Nachhaltige Landwirtschaft auf niedersächsischen Moorflächen 2024-01-12T09:50:56+01:00 2024-01-11T11:50:24+01:00 Das Verbundvorhaben MOOSland erforscht eine ökologisch, ökonomisch und sozial verträgliche Landwirtschaft auf Moorflächen. Ein Team der Universität Osnabrück vom Institut für Geographie spricht dafür mit regionalen Akteuren. Entwässerte Moore stoßen in Niedersachsen so viel CO2 aus wie der gesamte Verkehr des Bundeslandes. Das sind fast 20 Prozent der Gesamtemissionen Niedersachsens – so die Zahlen des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz für das Jahr 2020. Moore bieten daher ein großes Potenzial für den Klimaschutz: Werden sie wiedervernässt stoßen sie wesentlich weniger CO2 aus und können sogar Kohlenstoff binden. Da die meisten trockengelegten Moore landwirtschaftlich genutzt werden, wollen die Forscherinnen und Forscher des MOOSland Projekts herausfinden, wie nachhaltige Landwirtschaft auch auf nassen Mooren funktioniert. Das 10-Jahres-Verbundvorhaben baut auf bisherigen Forschungen auf, die bereits gezeigt haben, dass die sogenannte Torfmoos-Paludikultur umsetzbar und rentable ist. Besonders wichtig ist den Forscherinnen und Forschern dabei der Austausch mit den Menschen, die auf den Moorflächen leben und arbeiten: Sie wollen ihre Bedürfnisse verstehen und Akzeptanz für eine nachhaltige Landwirtschaft schaffen.

Das Verbundprojekt der Universitäten Greifswald, Vechta, Oldenburg und Osnabrück, der Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz, dem Torfwerk Moorkultur Ramsloh GmbH & Co. KG sowie der moorreichen Landkreisen Ammerland und Diepholz wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Projektträger ist die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (Förderkennzeichen 2222MT010). Von der Gesamtsumme entfallen fast 1,3 Millionen Euro auf das Teilprojekt der Universität Osnabrück.

„Die land- und forstwirtschaftliche Nutzung nasser Moorflächen, auch Paludikultur genannt, kann auf vielfältige Weise gelingen: Zum Beispiel durch den Anbau von Schilf oder Rohrkolben als Baumaterial, die Haltung von Wasserbüffeln oder die Ernte von Sonnentau als Heilpflanze. In unserem Projekt konzentrieren wir uns aber auf Moose, die als Torfersatz im Gartenbau eingesetzt werden können“, erklärt Dr. Laura Herzog, Umweltsystemforscherin an der Universität Osnabrück. „Eine solche Veränderung muss aber von den Menschen, die in diesen Regionen arbeiten und leben, mitgetragen werden. Deshalb fragen wir in Workshops nach und hören zu: Was bedeutet den Menschen das Moor? Welche Zukunftsvorstellungen haben sie für ihre Landschaft, gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels und des Artensterbens? Welche Geschichten erzählen sie sich über Moore und welches Wissen darüber geben sie weiter?“

Für die Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort soll eine Plattform entstehen, auf der sich Landwirtinnen und Landwirte informieren und vernetzen können. Durch ein Handbuch zur Umsetzung von Torfmoos-Paludikultur und ein Informationssystem, mit dem potentielle Flächen für Paludikultur identifiziert werden können, sollen Landnutzerinnen und Landnutzern sich informieren und eine Umstellung planen können.

Im Klimaschutzprogramm 2030 hat sich die Bundesregierung vorgenommen, Torf weitgehend im Gartenbau zu ersetzen. Das erfordert eine Umstellung in der Erdenindustrie. Auch deshalb ist ein Torfwerk Projektpartner im Verbundvorhaben. „Wir zeigen auf zwei Testflächen, auf denen bereits erfolgreich Torfmoos-Paludikultur angewendet wird, dass diese Paludikultur rentabel und zukunftsfähig ist“, so Dr. Herzog.

Wiedervernässte Moore seien wahre Klimahelden, erklärt Dr. Jens-Uwe Holthuis, Projektleiter der wiedervernässten Moorfläche in Barver, Landkreis Diepholz. Da sie viel CO2 speichern, könne gerade hier die Landwirtschaft durch klimagerechte Bewirtschaftung der Moore Pluspunkte sammeln. Daneben hätten nasse Moore auch regulierende Funktionen: Sie würden Wasser speichern, vor Trockenheit und Hochwasser schützen und seien Lebensräume aus zweiter Hand für bedrohte Tierarten.

Dr. Holthuis bekräftigt: „Unsere Demonstrationsanlage zeigt, dass das Geschäftsmodell mit Torfmoos nachhaltig funktioniert. Die Flächen müssen der Landwirtschaft nicht verloren gehen, wenn ein Moor wiedervernässt wird. Im Gegenteil, Torfmoos hat attraktive Absatzmärkte: Als Substratrohstoff im Gartenbau oder als Ansaat für die Restaurierung von Torfabbauflächen, auf denen nach Ende des Abbaus wieder Torfmoose wachsen sollen. So schaffen wir eine ökologisch, ökonomisch und sozial verträgliche Form der Landwirtschaft. Im Geschäftsmodell Paludikultur beruht alles auf dem Prinzip der Freiwilligkeit und des in Mooren schon immer praktizierten kooperativen Zusammenspiels der Akteure. Auch eröffnen sich neue Finanzierungsmodelle, wie z.B. der Klimawirt.“ 

Hendrik Lehners, Leiter des Amtes für Umwelt und Klimaschutz im Landkreis Ammerland, sagt: „Der Landkreis Ammerland gehört angesichts seiner Größe zu den moorreichsten Landkreisen Deutschlands. Hier ist nicht nur Moorschutz, sondern auch die Land- und Baumschulwirtschaft von entscheidender Bedeutung. Wir begrüßen daher das MOOSland Projekt, weil es sich zum Ziel gesetzt hat, für diese Interessensgruppen praxisnahe Lösungen zu finden bzw. weiterzuentwickeln. Das Projekt bietet die große Chance, die verschiedenen Akteure – Landwirte, Baumschulen, Gemeinden und Wissenschaftler – zusammenzubringen und neue Synergien zu schaffen.“

Der Anbau von Torfmoos-Biomasse durch Paludikultur auf wiedervernässten Mooren kann einen sozialverträglichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten. Hier kann Niedersachsen mit Projekten wie MOOSland eine entscheidende Rolle spielen.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Laura Herzog
Institut für Geographie, Forschungszentrum Institut für Umweltsystemforschung, Uni Osnabrück
Tel.: +49 541 969-3122
laura.herzog@uni-osnabrueck.de

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news-9713.atom Universität trifft Museum: Wer weiß, was Occhi ist? 2024-01-11T16:05:15+01:00 2024-01-10T11:36:05+01:00 Nach intensiver Vorbereitungszeit bot das Museum Draiflessen in Kooperation mit dem Textilen Gestalten der Universität Osnabrück am 4. Januar im Rahmen einer Führung mit Kuratorinnen und Kuratoren das erste Textil-Highlight des neuen Jahres. Ausgehend von der Sammlung historischer Näh- und Handarbeitsutensilien „Stichting Ariadne’s Naaikussen“ ließen Studierende eine fast vergessene Technik der Spitzenherstellung wiederaufleben: Occhi. Occhi (auch Schiffchen- oder Frivolitätenarbeit genannt) ist eine textile Technik, bei der Spitzen mithilfe eines auf einem Schiffchen aufgewickelten Fadens gebildet werden. Wie aber wurde Occhi ursprünglich hergestellt? Auf welche historischen Quellen können wir zurückgreifen, wenn wir Occhi wiedererlernen wollen? Und wie können Occhi-Spitzen zeitgemäß interpretiert werden? Diese und andere Fragen stellten sich die Studierenden während der Recherche zu diesem Thema und nicht zuletzt beim Anfertigen ihrer Arbeiten. Die filigranen Ergebnisse dieser theoretischen wie praktischen Auseinandersetzungen zeigt die Draiflessen Collection im Kontext der Ausstellung „Ariadne’s Naaikussen“. Im Rahmen einer Führung mit Kuratorinnen und Kuratoren stellten die Mitwirkenden des Seminars, Daria Ivanov, Anja Leshoff, Christine Löbbers, Jessica Kirschmann, Celine Krumland, Kathrin Meese, Tamara Olmer und Elisa Prigge ihre Arbeiten vor. Ein anschließender Occhi-Workshop wurde von Christine Löbbers, Anja Leshoff und Daria Ivano fachkundig geleitet.

Die Sammlung historischer Handarbeits- und Nähutensilien, die sich seit 2018 in der Draiflessen Collection befindet, beinhaltet Werkzeuge, deren Arbeitsweise und Handhabung sich den Betrachterinnen und Betrachtern nicht auf den ersten Blick erschließt. Eines dieser geheimnisvollen Werkzeuge wurde im Seminar „Occhi oder was machen Frivolitäten bei der Handarbeit?“ von Studierenden des Fachgebietes Textiles Gestalten erforscht und in die heutige Zeit transformiert. 
Die Ergebnisse sind bis zum 28. April in der Ausstellung „Ariadne’s Naaikussen“ im Museum Draiflessen in Mettingen zu sehen.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Christine Loebbers
Fachgebiet Textiles Gestalten, Uni Osnabrück
Tel.: +49 541 969-4006
christine.loebbers@uni-osnabrueck.de

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news-9711.atom Für die deutsch-jüdische Versöhnungsarbeit: Osnabrücker Ehrendoktor Rabbiner Erwin Schild gestorben 2024-01-10T12:46:28+01:00 2024-01-10T11:15:09+01:00 Der am 25. Mai 2000 mit der Ehrendoktorwürde des Instituts für Katholische Theologie im Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften der Universität Osnabrück ausgezeichnete Rabbiner em. Erwin Schild ist am 6. Januar 2024 im kanadischen Toronto gestorben.  Rabbiner Schild wurde am 9. März 1920 in Köln-Mühlheim geboren. Nach einer Inhaftierung im KZ Dachau gelang ihm die Flucht nach England. In Kanada war er 70 Jahre als Rabbiner in Toronto tätig; seit den 1980er Jahren engagierte er sich auf vielen Vortragsreisen und Seminaren auch an der Universität Osnabrück in der deutsch-jüdischen Versöhnungsarbeit, gegen Geschichtsvergessenheit und gegen alle Formen von Antisemitismus.

Sein Wirken hat die verdiente öffentliche Resonanz gefunden, durch die Golden Interfaith Medal "Peace through Dialogue" in Heppenheim, dem Geburtsort Martin Bubers, durch die Membership im Order of Canada, durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse und nicht zuletzt durch die zwei Ehrendoktorate in New York und Osnabrück. In der Begründung des Antrags auf die Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Universität Osnabrück hieß es: "Hier kommt eine große und geachtete Persönlichkeit des öffentlichen Lebens in Kanada zu uns, um im Dialog mit uns Christen in Deutschland die Erinnerung zu leben, die Juden und Christen für eine bessere Zukunft verbindet".

Das Institut für Katholische Theologie erinnert sich dankbar seines Lebenswerkes. Es ist für uns Auftrag und Ansporn“, so Prof. Dr. Georg Steins von der Universität Osnabrück.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Georg Steins, Uni Osnabrück
Institut für Katholische Theologie
georg.steins@uos.de

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news-9707.atom Uni beteiligt sich an der Landesinitiative Forschungsdatenmanagement Niedersachsen 2023-12-15T10:34:01+01:00 2023-12-11T11:05:33+01:00 Die Universität Osnabrück hat erfolgreich eine der fünf zentralen Stellen einer aufzubauenden kooperativen landesweiten Beratungsstelle zum Forschungsdatenmanagement (FDM) eingeworben und wird im Rahmen der Landesinitiative Expertise zu rechtlichen Fragestellungen des FDM aufbauen, um künftig allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Forschungseinrichtungen des Landes Niedersachsen beratend zur Seite zu stehen. Mit 15,7 Millionen Euro fördert das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) den Aufbau der „Landesinitiative Forschungsdatenmanagement Niedersachsen“. Im Rahmen des Förderprogramms wird der Universität Osnabrück für die Projektlaufzeit von fünf Jahren eine zentrale Stelle zugewiesen, die zu rechtlichen Themen im Kontext Forschungsdatenmanagement beraten und für die niedersächsischen Forschungseinrichtungen ein entsprechendes Kompetenznetzwerk aufbauen und die gesammelte Expertise durch Weiterbildungsangebote verteilen soll. Diese Service- und Beratungsstelle wird im Referat für Forschungsunterstützende Dienstleistungen der Universitätsbibliothek verortet und ist somit eng an die dort angesiedelten Themenkomplexe Open Science, Open Access sowie Open Data angebunden.

„Das Spektrum der rechtlichen Fragen zum Forschungsdatenmanagement ist breit und beinhaltet explizit Fragestellungen zum Geistigen Eigentum, Lizenzen und zum Datenschutz. Die der Universität Osnabrück zugeteilten Service- und Beratungsstelle wird für die niedersächsischen Forschungseinrichtungen ein zentrales Angebot zur rechtlichen Beratung verfügbar machen, auf die aber nicht nur die besonders fokussierten Justiziariate Zugriff haben, sondern auch alle jene, die in Bibliotheken FDM-Beratungsinfrastrukturen entwickeln und betreuen oder in Projekten die Funktion beispielsweise von Data Scouts ausüben“, so Prof. Dr. Kai-Uwe Kühnberger, Vizepräsident für Forschung, gesellschaftlichen Dialog und Transfer.

Die neue Landesinitiative ist Teil von zukunft.niedersachsen, dem gemeinsamen Programm von MWK und VolkswagenStiftung zur Stärkung von Wissenschaft und Technik in Forschung und Lehre. Den organisatorischen Rahmen des Projekts bildet der landesweite Digitalisierungsverbund Hochschule.digital Niedersachsen. Mit einem „Kick-off Meeting“ am 24. November 2023 ist das Verbundprojekt, an dem alle niedersächsischen Hochschulen mitwirken, gestartet.

Die neue Landesinitiative hat zum Ziel, das Forschungsdatenmanagement in Niedersachsen in die Breite der Wissenschaft zu tragen und ein flächendeckendes Angebot zur Unterstützung der Forschenden zu schaffen. Auf diese Weise kann die Qualität im Forschungsprozess durch bewussten und kompetenten Umgang mit Forschungsdaten stetig erhöht werden.

Ein dreiteiliges Förderprogramm dient dazu, eine übergreifende Struktur und Strategie des Forschungsdatenmanagements in Niedersachsen zu entwickeln und trägt zugleich den unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Ausprägungen an den Hochschulen Rechnung. Neben der Etablierung einer zentralen Service- und Beratungsstelle, die in Form eines verteilten Netzwerkes Unterstützungsangebote weiterentwickelt und allen Hochschulen zur Verfügung stellt (Säule 1), werden Ressourcen zum Aus- und Aufbau von Basisfähigkeiten im Forschungsdatenmanagement für jene Hochschulen bereitgestellt, die bislang noch kein grundlegendes Service-Angebot an Forschungsdatenmanagement eingerichtet haben (Säule 2). Über einen Projektfonds können darüber hinaus besonders innovative Projekte gefördert werden, die ihre Wirkung über die eigene Einrichtung hinaus entfalten und damit der Verbesserung des Forschungsdatenmanagements im Land dienen (Säule 3).

Der Ausbau einer leistungsfähigen, effizienten und innovativen Forschungsdateninfrastruktur ist eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg der niedersächsischen Hochschulen im nationalen und internationalen Wettbewerb, für die Forschung und insbesondere für die Spitzenforschung und Exzellenz.

„Die Währung der Wissenschaft sind wissenschaftliche Daten. Aus den Daten kann neues Wissen entstehen, welches auch über die Fächer hinweg nützlich ist, um Lösungen für die großen gesellschaftlichen Fragen zu finden. Die Landesinitiative Forschungsdatenmanagement unterstützt die Hochschulen, Daten auffindbar, bedarfsgerecht und qualitätsgesichert allen Forschenden bereitzustellen“, so Prof. Dr. Joachim Schachtner, Staatssekretär für Wissenschaft und Kultur.

Zum Hintergrund: Forschungsdaten bilden sowohl die Grundlage als auch das Ergebnis wissenschaftlichen Arbeitens. Ihre langfristige Sicherung und Bereitstellung leistet einen Beitrag zur Nachvollziehbarkeit und Qualität wissenschaftlicher Arbeit und eröffnet wichtige Anschlussmöglichkeiten für die weitere Forschung. Die mit der Etablierung von Digitalisierungsprozessen einhergehende Zunahme der Datenintensität in vielen wissenschaftlichen Disziplinen stellt dabei neue Anforderungen an die Hochschulen.

Im Oktober 2021 hatte eine von der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen eingesetzte Arbeitsgruppe eine Analyse zum Umsetzungsstand des Forschungsdatenmanagements in Niedersachsen vorgelegt und mit Empfehlungen an die Hochschulen und das Land verbunden. In der Folge setzte die Ständige Kommission für Digitalisierung der Landeshochschulkonferenz Niedersachsen eine Arbeitsgruppe zum Forschungsdatenmanagement ein, um einen Plan zur operativen Umsetzung der Empfehlungen zu erarbeiten. An diesem Prozess waren Vertreterinnen und Vertreter aller 20 niedersächsischen Hochschulen in staatlicher Trägerschaft beteiligt.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Marco Gronwald, Universität Osnabrück
Universitätsbibliothek
marco.gronwald@uos.de

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news-9705.atom Uniball Osnabrück 2024 wieder im Sommer! Vorverkauf startet am 6.12. 2023-12-04T15:29:09+01:00 2023-12-04T15:25:46+01:00 Sommer, Sonne, Uniball! Nach dem vollen Erfolg beim letzten Mal, bleibt der Uniball 2024 ein Sommer-Event! Am Samstag, 8. Juni, um 19.30 Uhr ist es wieder soweit. Wenn im Vorfeld der fulminante Kronleuchter in der OsnabrückHalle hochgezogen wird und sich die Gäste in elegante Abendoutfits schmeißen, steigt die Vorfreude auf diesen ganz besonderen Abend: Denn die Uni wird 50 und feiert ihren Geburtstag mit den Gästen des Balls. Daher bleiben die Tickets so günstig wie im letzten Jahr! Pünktlich zu Nikolaus startet der Ticket-Vorverkauf am 6. Dezember mit einer Jubiläumsaktion: Das Ticket ist für alle tanzbegeisterten Gäste aus Stadt und Region 50 Tage lang 5 Euro günstiger. Tickets gibt es unter www.uos.de/tickets, in allen bekannten Vorverkaufsstellen, den Geschäftsstellen der lokalen Zeitungen und dem Unishop.

Neben kulinarischen Highlights aus der Food Lounge wird es wieder Live-Musik mit Bands und DJs geben. Unter anderem sind auch Saturday Funk Fever mit aktuellem Pop und tanzbaren Funk- und Soulhits der Disco-Ära wieder mit dabei. Auf dem neuen Disco Dancefloor wird es dieses Mal Hits der letzten 50 Jahre geben, zu denen auch mal ein Discofox oder Lindy Hop hingelegt werden kann. Viele weitere Überraschungen erwarten die Gäste, die den Abend mit Showeinlagen und einer professionellen Abendmoderation von Nele Kießling und Michael Hull abrunden. Neu dabei ist auch die Lounge-Bar, die mit ihrer ruhigen Atmosphäre zu geselligen Gesprächen einlädt.
Eine Nacht voll Glanz und Glamour mit großartigem Programm! – aber Bilder sagen mehr als tausend Worte, hier die Bildergalerie vom Uniball 2023: go.uos.de/fVuRE .

Weitere Informationen: www.uos.de/uniball

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Daniela Räuwer
Veranstaltungsmanagement, Uni Osnabrück
Tel.: +49 541 969-6141
daniela.raeuwer@uni-osnabrueck.de

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news-9701.atom Was, wenn der Staat sich zurückzieht? Studie zu Auswirkungen des Delegierens kernstaatlicher Macht auf kommunale Institutionen  2023-12-04T09:48:54+01:00 2023-12-04T08:53:07+01:00 Zahlreiche von inneren Konflikten betroffene Staaten versuchen, durch die Ausdehnung von Staatlichkeit ihre Legitimation wiederherzustellen und somit den Konflikt zu befrieden. In Ausnahmefällen kann es jedoch vorkommen, dass ein Staat systematisch und geregelt Befugnisse abgibt. Bei dieser sogenannten „Devolution“ delegieren sie Kernfunktionen des Staates an kommunale Institutionen, die ihre Legitimität auf lokalen Traditionen begründen. Doch wie wirkt sich die Übertragung staatlicher Funktionen auf die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Gebieten aus, die durch tradiertes Gewohnheitsrecht geregelt werden? Ein neues Projekt an der Universität Osnabrück sucht nun nach Antworten auf diese und weitere Fragen am Beispiel Mexikos.

Zum Hintergrund: Für weite Teile der Weltbevölkerung haben sich die Versprechen des „Weberianischen“ Staates, also eines Staates mit einem klar definierten Gewaltmonopol und einer umfassenden funktionierenden Bürokratie, nicht erfüllt. Sie leben stattdessen in einem Umfeld, in dem der Staat kein Gewaltmonopol aufrechterhalten kann – etwa, weil formelle staatliche Institutionen fehlen, weil sie korrupt sind oder selbst zur Unsicherheit beitragen. So wenden sich in einigen der unsichersten Gebiete weltweit Staaten und Bürger alternativen Lösungen zu: In Somalia übernehmen Clan-basierte Systeme der Konfliktbearbeitung die Aufrechterhaltung der Ordnung. Angesichts der Schwäche des afghanischen Zentralstaates sorgen traditionelle Räte und Stammesmilizen für Sicherheit in ländlichen Gebieten. Konfrontiert mit exzessiver krimineller Gewalt haben Gemeinden im Süden Mexikos von ihrem Recht Gebrauch gemacht, formelle staatliche Institutionen durch traditionelle Systeme der Regierungsführung zu ersetzen.

„Dennoch bleiben akademische und politische Debatten über „fragile“ Kontexte weitgehend staatszentriert, sehen die Abwesenheit des Staates als Quelle von Gewalt und seine Ausweitung als die vielversprechendste Lösung“, erklärt der Osnabrücker Politikwissenschaftler Prof. Dr. Alexander De Juan, der das Forschungsprojekt leitet.

Im Rahmen des Projektes soll mithilfe qualitativer und quantitativer Analysen am Beispiel Mexikos untersucht werden, welche Auswirkungen die Übertragung staatlicher Funktionen auf traditionelle Institutionen mit sich bringen. „Die inhaltliche räumlich-zeitliche Varianz struktureller Bedingungen und rechtlicher Bestimmungen ermöglicht es uns zudem, die Rolle des Kontextes und spezifischer Merkmale einer solchen Devolution zu untersuchen“, so Prof. De Juan. Dabei basieren die Analysen auf einer internationalen Kooperation mit der Stanford University und vier „Interkulturellen Universitäten“ in Mexiko. Ziel sei es, das Verständnis der Dynamik und Wirkung unterschiedlicher institutioneller Konfigurationen in Kontexten von Unsicherheit zu erweitern sowie Hinweise auf friedensfördernde Strategien jenseits des vorherrschenden staatszentrierten Paradigmas erhalten. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt soll bis Februar 2027 abgeschlossen sein.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Alexander De Juan, Universität Osnabrück
Institut für Sozialwissenschaften
alexander.dejuan@uos.de

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news-9691.atom Thays Moreira erhält den DAAD-Preis für internationale Studierende 2023  2023-11-27T11:14:50+01:00 2023-11-27T09:04:58+01:00 Die brasilianische Masterstudentin Thays Moreira von der Universität Osnabrück ist am 23. November im Rahmen der Vergabe der Deutschland-Stipendien mit dem Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für internationale Studierende geehrt worden. Die Auszeichnung würdigt internationale Studierende, die ihr Studium in Deutschland absolvieren und sich durch besondere akademische Leistungen und bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement hervorheben. Verliehen wird der mit 1.000 Euro dotierte Preis einmal pro Jahr und Hochschule. 

Thays Moreira verließ Brasilien zunächst für ihr Bachelor-Studium in Portugal, wo sie in Lissabon Internationale Beziehungen studierte. Nach einem Erasmus-Jahr in Lodz, Polen, kam sie 2021 schließlich nach Osnabrück, wo sie den Masterstudiengang Conflict Studies and Peacebuildung belegt. Die Friedrich-Naumann-Stipendiatin ist seit Studienbeginn durch Praktika und freiwilliges Engagement im Bereich Menschenrechte aktiv, sei es bei der UN in Brasilien, dem Center for Study of Democracy in Sofia, Bulgarien, der European Foundation of Human Rights in Vilniua, Litauen, oder bei Rise to Peace in Washington, USA. Daher verwundert es nicht, dass sie als Berufsziel „Menschenrechtsbeauftragte“ angibt. 

Doch auch in Osnabrück durften schon Studierende von ihrem interkulturellen Engagement profitieren, da sie sich im letzten Jahr als OSKA-Mentorin für neue Studierende der Universität eingesetzt hat. „Wir küren auch in diesem Jahr eine Preisträgerin, die auf beeindruckende Art und Weise verdeutlicht, dass das Land, die Region und die Universität in vielfacher Hinsicht von internationalen Studierenden profitieren. Ich wünsche Frau Moreira für ihre Zukunft viel Erfolg und auch persönlich alles Gute“, so Malte Paolo Benjamins, Leiter des International Office.

Auf Basis ihrer herausragenden akademischen Leistungen und ihres großen interkulturellen Einsatzes wurde Thays Moreira von einer Auswahlkommission der Uni Osnabrück für den DAAD-Preis empfohlen. Laut deren Einschätzung ist Thays Moreira eine „hochqualifizierte Studierende mit einer aufgeschlossenen Persönlichkeit, die vorzügliche Leistungen aufzuweisen hat sowie jede Förderung und Anerkennung verdient.“ Dass sie sich für die Universität Osnabrück entschieden habe, spreche auch „für die Anziehungskraft und Attraktivität unserer Institution als Studienstandort insgesamt.“  

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Annika Große, Universität Osnabrück
International Office
Tel.: +49 541 969 4586
annika.grosse@uni-osnabrueck.de

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news-9688.atom Neue Perspektiven für Studieninteressierte 2023-11-24T15:52:24+01:00 2023-11-24T15:45:00+01:00 Was kann ich an Universität und Hochschule Osnabrück studieren? Welcher Studiengang passt zu meinen Fähigkeiten? Wie kann ich mein Studium finanzieren? Diese und viele weitere Fragen wurden am Donnerstag, dem 23. November, auf dem Hochschulinformationstag (HIT) an den Standorten Westerberg, Caprivi und Innenstadt in Osnabrück beantwortet. Die Veranstaltung bot interessierten Schülerinnen und Schülern einen umfassenden Einblick in die Studienmöglichkeiten an der Hochschule sowie der Universität Osnabrück. Mit einem breiten Angebot von nahezu 200 Informationsmöglichkeiten zu Studiengängen, Labor-Führungen, Schnuppervorlesungen und Infoständen konnten die Studieninteressierten Osnabrücker Hochschulluft schnuppern und mit Lehrenden und Studierenden ins Gespräch kommen. Das Multiplikatorinnen und Multiplikatoren-Café bot Lehrkräften, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Bildungseinrichtungen und der Agentur für Arbeit einen Ort des Austausches mit der Zentralen Studienberatung in gemütlicher Atmosphäre der Caprivi-Lounge. 
Die Studieninteressierten freuten sich besonders über das vielfältige Angebot und den direkten Kontakt zu Studierenden und Professorinnen und Professoren. Sarah vom Fürstenberg Gymnasium in Recke lobte: „Mir hat besonders gut gefallen, direkt mit Studierenden für Lehramt Sachunterricht sprechen zu können. Sie haben uns ihre Unterrichtsmaterialen gezeigt – so konnte man einen sehr guten Einblick ins Studium erhalten.“ Torben vom Emsland Gymnasium in Rheine unterstreicht: „Mich hat besonders die gute Atmosphäre in der Geographie überzeugt. Man kommt schnell mit Studierenden ins Gespräch, die ihre Erfahrungen mit uns geteilt haben.“ Auch Moritz vom Fürstenberg Gymnasium in Recke ist von den Studier-Möglichkeiten in Osnabrück überzeugt: „Es gibt viele unterschiedliche Angebote: Von Vorlesungen, über Führungen bis zu den Ständen. So kann man gut selbst entscheiden, wie man sich beraten lässt. Mich haben besonders die Führungen durch die Labore der Elektrotechnik begeistert.“  
Alex Markgraf, Organisator des HITs und Mitarbeiter der Zentralen Studienberatung (ZSB) in Osnabrück, zog ein positives Fazit: “Insgesamt war der Hochschulinformationstag auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. Wir freuen uns, dass viele Studieninteressierte die Möglichkeit genutzt haben, das Studienangebot der Osnabrücker Hochschulen kennen zu lernen und ihre Fragen zu stellen.“

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Max Willeke
Volontär für Wissenschaftskommunikation, Uni Osnabrück
Tel.: +49 541 969-4803
max.willeke@uni-osnabrueck.de

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news-9684.atom Großer Erfolg für die Osnabrücker Migrationsforschung: DFG bewilligt der Universität einen neuen Sonderforschungsbereich 2023-11-24T13:27:10+01:00 2023-11-24T12:50:38+01:00 Es ist eine herausragende Anerkennung für die Leistungen der Osnabrücker Migrationsforschung: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat den Antrag auf Einrichtung des Sonderforschungsbereichs „Produktion von Migration“ an der Universität Osnabrück zur Förderung ausgewählt. Die Forschungsstärke des Standortes und das innovative Konzept des Verbunds von 17 Teilprojektleiterinnen und -leitern aus Osnabrück, Berlin/Potsdam, Flensburg, Frankfurt am Main und Münster überzeugten. Zur Umsetzung des Vorhabens erhält die Universität Osnabrück für die erste Förderphase bis Ende 2027 ca. 8,3 Millionen Euro. „Was für ein großartiger Erfolg für unsere Migrationsforschung! Dass es uns erstmalig in der 50jährigen Geschichte unserer Universität gelungen ist, einen gesellschaftswissenschaftlichen Sonderforschungsbereich einzuwerben, verdeutlicht die seit Beginn der neunziger Jahre gewachsene und sowohl national als auch international wahrgenommenen Expertise in diesem Forschungsbereich“, so die Präsidentin der Universität, Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl. „Von Herzen danken und gratulieren wir allen Beteiligten für ihr enormes Engagement.“ 

Und der niedersächsische Wissenschaftsminister Falko Mohrs ergänzt: „Mit gesellschaftlich hochrelevanten Fragestellungen der Migrationsforschung kann das ambitionierte Forschungsprogramm aus Osnabrück entscheidend zu Erkenntnissen bei einer der zentralen Zukunftsfragen unserer Gesellschaft beitragen. Mit diesem neuen und landesweit einzigen gesellschaftswissenschaftlichen Sonderforschungsbereich zeigt sich erneut die Forschungsstärke unserer niedersächsischen Hochschulen. Es freut mich sehr, dass nun äußerst renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dieses auch politisch wichtige Themenfeld aus allen Perspektiven neu beleuchten.“

Das Team um Prof. Dr. Andreas Pott, Sozialgeograph und Sprecher des SFB, möchte den Blick auf Migration verändern. „Wir wollen verstehen, wie und mit welchen Bedeutungen Migration im Rahmen gesellschaftlicher Aushandlungen hergestellt wird, warum sich der gesellschaftliche Umgang mit Migration wandelt und welche Folgen dies hat.“ 

Zur Beantwortung dieser Fragen ist eine intensive interdisziplinäre Grundlagenforschung erforderlich. Beteiligt sind am SFB daher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Erziehungswissenschaft, Geographie, Geschichtswissenschaft, Politikwissenschaft, Psychologie, Rechtswissenschaft, Religionswissenschaft, Sozialanthropologie, Soziologie und Sprachwissenschaft. Sie untersuchen in den drei gemeinsamen Arbeitsbereichen „Figuren“, „Infrastrukturen“ und „Räumen“ zentrale Dynamiken, Mechanismen und Funktionen der Produktion von Migration. 

Von besonderem Interesse ist die gesellschaftliche Rolle und Verantwortung der Migrationsforschung. „Auch die Wissenschaft selbst ist an der Produktion von Migration beteiligt“, so Prof. Pott. „Sie wird damit ebenfalls Forschungsgegenstand.“ Diese reflexive Perspektive kennzeichnet auch den geplanten Transfer der Ergebnisse. „Wegen der großen gesellschaftlichen Relevanz seines Forschungsthemas wird der SFB von Beginn an ein eigenes Transferprojekt durchführen, das im Dialog mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren neue Formen der Wissensproduktion und -zirkulation entwickelt und erprobt.“ 

Mit dem renommierten Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) bietet die Universität Osnabrück ideale Voraussetzungen für den SFB. Das Forschungsprogramm kann auf langjährigen Vorarbeiten und vielfältigen internationalen Forschungsbeziehungen des IMIS aufbauen. Der SFB wird dazu beitragen, den Standort weiter zu einem Zentrum der theoriegeleiteten Migrationsforschung auszubauen.

Sonderforschungsbereiche sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegte Forschungseinrichtungen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Ermöglicht wird dadurch die Bearbeitung innovativer und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben. Damit dienen sie der institutionellen Schwerpunkt- und Strukturbildung. Sonderforschungsbereiche bestehen aus einer Vielzahl von Teilprojekten. An der Universität Osnabrück existieren bereits seit 35 Jahren durchgehend Sonderforschungsbereiche im Fach Biologie, die sich auf Membranproteine und deren Funktion innerhalb von Zellen fokussiert haben.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Andreas Pott, Professor für Sozialgeographie
Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS)
Universität Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4384
Internet: www.imis.uni-osnabrueck.de

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news-9682.atom "Weihnachten bei Chemikers – Wenn wir etwas falsch gemacht haben, sollte es jetzt Puff machen" 2023-11-23T11:55:55+01:00 2023-11-23T11:54:13+01:00 Die Universität Osnabrück stimmt auf die kommende Festzeit mit einer besonderen Weihnachtsvorlesung unter dem Titel "Weihnachten bei Chemikers – Wenn wir etwas falsch gemacht haben, sollte es jetzt Puff machen" ein. Nach einer mehrjährigen Pause aufgrund der Corona-Pandemie findet die Vorlesung am Donnerstag, 7. Dezember, um 17 Uhr im großen Hörsaal (E33/34) des Gebäudes 66 (Alte Reithalle) in der Barbarastraße 12 statt. Kostenlose Tickets sind unter https://tickets.uni-osnabrueck.de/ erhältlich; die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen. Prof. Dr. Marco Beeken, Leiter der AG Chemiedidaktik der Uni Osnabrück, und sein Team werden das Publikum auf eine spannende Reise durch die Welt der Chemie mitnehmen. Inspiriert von Loriots "Weihnachten bei Hoppenstedts", werden legendäre Szenen dieses Klassikers "chemisch interpretiert" und durch beeindruckende Experimente ergänzt. Zu den Highlights gehören ein innovatives zeitgemäßes Kraftwerk, welches das Loriot´sche Atomkraftwerk ersetzt; statt dem klassischen „Zicke-Zacke-Gesicht“ schlagen Beeken und sein Team eine selbstspielende Flöte vor.

Die Vorlesung wird auch aktuelle gesellschaftliche Debatten aufgreifen und zeigt beispielsweise, wie Verpackungsberge aus dem Loriot-Klassiker nachhaltig entsorgt werden können. Zudem werden das Leben und Wirken von Loriot gewürdigt, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung von einer Christmas-Combo. 

Weitere Informationen für die Redaktionen: 
Prof. Dr. Marco Beeken, Universität Osnabrück 
Fachbereich Biologie/ Chemie
AG Chemiedidaktik
Tel: +49 541 969 3378 
marco.beeken@uni-osnabrueck.de

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news-9680.atom Durchgängig hohe Lehrqualität. Uni Osnabrück: Masterstudiengänge in den Wirtschaftswissenschaften erzielen sehr gute Bewertungen 2023-11-22T13:39:52+01:00 2023-11-22T13:37:59+01:00 Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Osnabrück freut sich sehr über die neuen Ranking-Ergebnisse des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) für die Masterstudiengänge BWL, Economics (VWL) und Wirtschaftsinformatik. Das gesamte Studienangebot wird dabei von den Studierenden ausgezeichnet bewertet. Zusätzlich hervorzuheben ist im Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik der sehr gute Kontakt zur Berufspraxis. Im englischsprachigen Masterprogramm Economics liegen die Studierendenbewertungen im Bereich Lehre in der obersten Ranggruppe im Vergleich aller Universitäten in allen elf von elf abgefragten Kategorien. Der Masterstudiengang Betriebswirtschaftslehre überzeugt im Einzelnen mit den Spitzenwerten u. a. in den Kategorien Studienorganisation, Studieninhalt und Unterstützung.

Der Studiendekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Thomas Gaube, stellt zusammenfassend fest: „Das Ergebnis zeigt, dass wir eine durchgängig hohe Lehrqualität anbieten. Auch im Ranking unserer Bachelorstudiengänge Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftsinformatik hatten wir im Mai 2023 hervorragend abgeschnitten. Damit haben wir bei allen unseren Bachelor- und Masterstudiengängen sehr gute Ergebnisse bei der Studierendenzufriedenheit erzielt. Das ist ein starkes Signal für unseren Fachbereich.“
„Das CHE-Hochschulranking umfasst die Urteile von über 120.000 Studierenden über die Studienbedingungen an ihrer Hochschule und Fakten zu Studium, Lehre, Ausstattung und Forschung in rund 40 Fächern an mehr als 300 Hochschulen sowie eine Fülle beschreibender Merkmale zu Studium und Lehre“, heißt es auf der Homepage des CHE.
Die Ergebnisse des neuen Master-Rankings finden Sie auf der Seite von HeyStudium:

Master Wirtschaftsinformatik: https://studiengaenge.zeit.de/studiengang/w7581/wirtschaftsinformatik#reiter-ranking  
Master Economics: https://studiengaenge.zeit.de/studiengang/w45681/economics-volkswirtschaftslehre-1#reiter-ranking   
Master BWL: https://studiengaenge.zeit.de/studiengang/w31964/betriebswirtschaftslehre#reiter-ranking

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Sarah Bokel, Universität Osnabrück
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
sarah.bokel@uni-osnabrueck.de

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news-9678.atom Uni lädt zu Symposium zu Fragen und Perspektiven im Kontext der Istanbul-Konvention 2023-11-14T13:27:31+01:00 2023-11-14T13:22:21+01:00 Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen am 25. November lädt die Universität Osnabrück die interessierte Öffentlichkeit zwischen 15 und 17 Uhr zu einem Symposium in die Schlossaula ein. Dabei geht es um aktuelle Fragen und Perspektiven im Kontext der Instanbul-Konvention. Veranstaltet wird das Symposium durch das Gleichstellungsbüro Universität Osnabrück in Kooperation mit der Philosophin und Moderatorin Dr.in Diana Häs. Zum 1. Februar 2018 ist in Deutschland das Europäische Abkommen zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt, die Istanbul-Konvention, in Kraft getreten. Was ist seither geschehen? In ihrem Impulsvortrag „50 Jahre Handeln gegen Gewalt – Was hat sich verändert und welche Ansätze gibt es für die Zukunft?“ führt die Prof.in i. R. Dr.in Carol Hagemann-White als Expertin für Intervention und Prävention bei Gewalt im Geschlechterverhältnis in das Thema ein. Der Vortrag gibt einen Überblick darüber was sich in dem gesellschaftlichen Umgang mit „Gewalt im Geschlechterverhältnis“ geändert hat und reflektiert, was Veränderungen so schwierig macht.

Im Anschluss an den Vortrag diskutieren die Podiumsteilnehmerinnen Katharina Pötter, Oberbürgermeisterin der Stadt Osnabrück; Anna Kebschull, Landrätin des Landkreises Osnabrück; Prof.in Dr.in Andrea Lenschow, Vizepräsidentin für Internationalisierung, Diversität und wissenschaftliche Qualifikation der Universität Osnabrück; sowie Olga Barbje, Verbandsrätin im Bundesverband Frauen gegen Gewalt e.V.; über Handlungsstrategien und Lösungsansätze zur Bekämpfung geschlechtsbezogener Gewalt.

Zudem präsentieren sich zahlreiche kommunale Expertinnen, Experten und Initiativen aus Stadt und Landkreis Osnabrück und ermöglichen einen Austausch von Fachwissen, Erfahrungen und Perspektiven zur Rolle der Gleichstellung bei der Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Annkatrin Kalas M.A.
Stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte Universität Osnabrück
Telefon: +49 541 969 4520
akalas@uni-osnabrueck.de

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